WM als Highlight

Ski-Exote bei WM: "Polizei im Hotel vor der Tür"

Barnabas Szollos wurde in Ungarn geboren, lebt in Österreich und fährt für Israel. Der 26-Jährige verrät im "Heute"-Talk, wie er die Ski-WM erlebt.
Erich Elsigan
07.02.2025, 06:54
Ski-WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm
Ski-WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm

Ivan Kovbasnyuk aus der Ukraine, Nicolas Quintero aus Argentinien, Elvis Opmanis aus Lettland - bei alpinen Weltmeisterschaften bekommen auch Läufer eine Bühne, die selbst eingefleischten Fans wenig sagen. Zehn Sekunden Rückstand sind keine Seltenheit. Egal, es zählt die Leidenschaft.

Auch Barnabas Szollos ist einer jener Athleten, die von Gold, Silber und Bronze nur träumen können. Im WM-Abfahrtstraining schwang der in Ungarn geborene Israeli auf Rang 53 ab. "Ich würde mich dennoch nicht als Ski-Exot bezeichnen. Die sind immer weit hinten, aber ich will nicht in diese Kategorie eingestuft werden", erklärte er danach im "Heute"-Gespräch. Und zwar in allerbestem Deutsch. "Ich lebe die meiste Zeit in Österreich, in Murau. Ich war unter anderen mit Stefan Babinsky und Stefan Eichberger in der Skihauptschule."

"Gira" zeigt Kante

Szollos bestreitet bereits seine vierte WM. Vor zwei Jahren verblüffte er in Courchevel mit Rang elf in der Kombi. In Cortina fuhr er in vier Disziplinen unter die besten 30.

"Auch hier in Saalbach fahre ich alle Rennen", sagt er. "Die Team-Kombi bestreite ich mit meinem Bruder."

Der finanzielle Aufwand, den Szollos betreibt, ist enorm. "Wir haben ein bisschen Support von Israel, aber wie Weitem nicht für eine ganze Saison. Nur wenn wir bei Events gute Leistung bringen, bekommen wir im Nachhinein ein bisschen mehr Geld. Die Ski haben wir von Kästle, den Helm von Uvex, das ist eine große Hilfe. Aber die Rennen und Hotels finanzieren wir selbst."

In der Heimat bekommt man von seiner Leidenschaft freilich wenig mit. "Israel ist in einer schwierigen Lage. Ich kann nicht viel dazu sagen, weil ich bin die ganze Zeit in Österreich, bekomme es auch nur aus Medien mit."

Die politische Lage wirkt sich auch auf Szollos aus. "Wir müssen aufpassen. Auf unserem Rennanzug steht Israel drauf, aber Jacke, Hose und so weiter müssen zur Sicherheit blank sein - so will es der Olympische Verband."

In Gefahr fühlt sich der 26-Jährige nicht. "Vor allem hier in Österreich nicht. Im Hotel haben wir die Polizei, die schauen an der Rezeption rund um die Uhr, wer rein und raus geht. Das ist schon interessant."

Schwerer Crash in Kitzbühel

Traurige Berühmtheit erlangte Szollos 2024, als er in Kitzbühel schwer stürzte, Brüche im Gesicht erlitt. Beim Aufprall hatte sich der Helm vom Kopf gelöst.

"Seit damals habe ich nie mehr richtig Abfahrt trainiert. Körperlich ist aber wieder alles gut, bin ich fit. Nur an die Geschwindigkeit muss ich mich wieder gewöhnen, die hat man sonst nirgends."

{title && {title} } ee, {title && {title} } 07.02.2025, 06:54
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite