"Kämpfe seit 3 Jahren"
Paar flieht aus Schimmel-Gemeindebau, muss weiterzahlen
In der Wiener Donaustadt bemerkte ein junger Mann kurz nach seinem Einzug Schimmel in der Toilette. Seitdem wird seine Wohnung zur Schimmel-Hölle.
"Heute"-Leser Marijan* (Name von der Redaktion geändert) freute sich als damals 20-Jähriger auf seine erste eigene Wohnung und zog in einen Gemeindebau in die Hans-Steger-Gasse im 22. Bezirk. Kurz nach dem Einzug bemerkte der mittlerweile 23-Jährige Schimmel an der Decke seiner Toilette – im November zog er die Reißleine und siedelte mit seiner Freundin in eine private Wohnung um. Für die Albtraum-Wohnung muss er aber weiterhin zahlen.
Wiener Paar lebt seit 6 Monaten in anderer Wohnung – zahlen weiter
Rund 700 Euro brennt Marijan für die 60-Quadratmeter-Wohnung in der Wiener Donaustadt. In dieser ließ der Wiener mehrmals Schimmel von den Wänden entfernen, das Problem ist bis heute aber nicht gelöst. Nachdem ein Wasserschaden in der darüberliegenden Wohnung festgestellt wurde, ist die Wohnung laut eigener Aussage nicht bewohnbar.
Video: Nasse Wände, tropfendes Wasser in Gemeindebau-WC
"Wir konnten das Bad, die Toilette und die Küche so gut wie gar nicht mehr benutzen, es tropft dauernd von der Decke. Uns wurde sogar der Strom aus der Küche wegen der gefährlichen Situation abgedreht, die ganzen Möbel sind zerstört – Mitte November mussten wir ausziehen", so der Wiener im Gespräch mit "Heute".
Schimmel, Gebrechen – Wiener Wohnen verspricht Mietzinsminderung
Statt Besserungen gab es im Laufe der Zeit eine Mietzinsminderung von 9 Prozent, Wiener Wohnen soll dem Wiener eine Ersatzwohnung versprochen haben – daraus wurde bislang nichts.
Auf Anfrage von "Heute" erklärte die Pressestelle von Wiener Wohnen: "Das Gebrechen ging von der Wohnung oberhalb des Herrn aus. Wiener Wohnen hat bereits mit Anfang April 2024 alle Instandsetzungsarbeiten (Entfeuchtungsarbeiten, Wiederherstellung des Verputzes, Malerarbeiten) durchgeführt. Die Wohnung war zu jedem Zeitpunkt bewohnbar."
Laut Wiener Wohnen soll sich Marijan telefonisch gemeldet und eine Direktvergabe der Wohnung gewünscht haben. Wiener Wohnen werde mit dem Betroffenen in Kontakt treten, um die Möglichkeit einer Mietzinsminderung zu besprechen, heißt es weiter. Ob dies das Problem des 23-Jährigen löst, bleibt fraglich.