Wienerin notoperiert

Illegale Beauty-OP geht schief – Frau völlig entstellt

Ein Georgier (35) soll in einer angemieteten Wohnung illegale Schönheitseingriffe durchgeführt haben. Eines seiner Opfer wurde jetzt notoperiert.
Maxim Zdziarski
13.02.2025, 08:14

Die Berufsrettung wurde am Dienstagnachmittag zu einem Einsatz in der Wiener Landstraße alarmiert. In einer Wohnung soll eine Frau im Gesicht schwer geblutet haben. Vor Ort eingetroffen, stellte sich heraus, dass ihr Gesicht völlig zerschnitten war.

Sofort war klar, dass hier offenbar ein selbsternannter Schönheitschirurg aus Georgien (35) offensichtlich illegale Beauty-OPs durchführte, auch wenn er dies später verneinte. Laut dem Verdächtigen sei die Frau nur zu einer Nachbehandlung da gewesen.

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Professionelles Equipment in Wohnung

Wie "Heute" nun erfuhr, soll die 58-jährige Frau auf einem Stuhl ein Facelifting bekommen haben, das schiefgelaufen ist. Während des Eingriffs klagte sie plötzlich über Atembeschwerden. Durch die Schnitte im Hals und Gesichtsbereich kam es offenbar zu einer starken Schwellung, die die Atemwege behinderte. Um die ersten Symptome zu lindern, verabreichte ihr der Georgier ein unbekanntes Medikament. Doch auch das half der Frau nicht.

Für die Sanitäter war schnell klar: hier muss jetzt die Polizei übernehmen. Die alarmierten Polizisten waren binnen weniger Minuten vor Ort. Die Wohnung selbst war völlig normal eingerichtet – nichts deutete darauf hin, dass hier eine Ordination geführt wurde. Allerdings hatte der Georgier professionelle Ultraschallgeräte, um das Operationsbesteck zu reinigen.

Georgier führte sogar eine Preisliste

Die Polizei fand eine große Menge an verschiedenen Medikamenten vor Ort – die genaue Herkunft ist unbekannt. Offenbar stammen diese aus Russland, da sie mit kyrillischer Schrift versehen sind. Außerdem fiel den Beamten auch noch eine dubiose Preisliste für die fragwürdigen Dienstleistungen auf.

"Heute"-Infos zufolge würde eine erste Beratung 100 Euro kosten, eine Sklerotherapie (Behandlung von Krampfadern der Beinvenen) bis zu 170 Euro. Die Lidkorrektur schlägt bei dem georgischen "Beauty-Doc" mit 900 Euro zu Buche. Für ein Facelifting, so wie jenes des 58-jährigen Opfers, verrechnet der 35-Jährige stolze 2.500 Euro.

Derzeit geht die Polizei davon aus, dass die Wohnung auf einer Onlineplattform für einen kurzen Zeitraum angemietet wurde. Wenn er nicht da war, soll sich ein weiter Georgier in der Wohnung aufgehalten haben. Unklar ist jedoch, ob der verdächtige "Arzt" ein Visum für die Einreise nach Österreich hatte.

U-Haft

Eine aufrechte Meldung im Bundesgebiet hatte er laut Polizeisprecherin Anna Gutt jedenfalls nicht, somit verhängte die Staatsanwaltschaft wegen Fluchtgefahr eine Untersuchungshaft.

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