Anmeldefrist abgelaufen
Brüder dürfen nicht in gleiche Schule, Mama wehrt sich
Eine Mutter aus NÖ erfuhr, dass ihre Kinder in unterschiedliche Schulen gehen müssen. Obwohl die Frist abgelaufen ist, finden noch Gespräche statt.
Anna G. aus Bergland (NÖ) hat vor wenigen Tagen erfahren, dass ihr Sohn Jonas, welcher ab Herbst eingeschult wird, in eine andere Schule eingeteilt wurde, als sein älterer Bruder und der gesamte Freundeskreis der beiden. "Unser Dorf Königstetten ist wegen der geografischen Nähe komplett an die Nachbargemeinde Neumarkt an der Ybbs angebunden. Alle Königstettner gehen dort in die Schule."
Dass es in der Gemeinde Bergland seit Sommer 2023 eine neue Regelung bezüglich des Volksschulsprengels gibt, war der dreifachen Mutter bewusst. Dieser gehört seit kurzem zur Nachbargemeinde Petzenkichen. Aus diesem Grund stellte sie bereits Anfang Dezember letzten Jahres einen Antrag. Doch vergangene Woche erhielt die Familie nach langem Schweigen überraschend eine Absage, drei Tage vor Anmeldefrist.
"Ein Prüfungsverfahren wurde bereits eingeleitet"
Grund für die Ablehnung sei laut den Bürgermeistern der Gemeinden die hohe Bevölkerungsdichte in Neumarkt. Noch mehr Kinder aus Königstetten könne man nicht mehr aufnehmen. Man hätte auch im Vorjahr schon eine Ausnahme bei Annas ältesten Sohn gemacht und ihr zu diesem Zeitpunkt schon mitgeteilt, dass die anderen Kinder nicht hier zu Schule gehen können. Laut der dreifachen Mama sei diese Behauptung allerdings nicht wahr: "Sonst hätte ich mich ja schon viel früher dagegen gewehrt! Eigentlich hat man uns sogar Hoffnungen gemacht".
Mittlerweile ist die Frist für die Volksschulanmeldung abgelaufen. Doch die Mutter möchte trotzdem nicht aufgeben. Zwar hat sie Jonas für die Schulreifeprüfung im Frühjahr vorerst in der Volksschule Petzenkirchen angemeldet, jedoch ist das Ziel nach wie vor, im Herbst auf die Schule in Neumarkt an der Ybbs zu wechseln. "Ich gebe nicht auf. Die Volksanwaltschaft hat bereits ein Prüfungsverfahren eingeleitet. Auch möchte ich noch einmal mit den Bürgermeistern sprechen", so die Niederösterreicherin.
Bürgermeister zu einem Gespräch bereit
Auf "Heute"-Anfrage haben sich die Bürgermeister beider Gemeinden zunächst nicht gemeldet. Nach Fristende erhielt "Heute" allerdings Antworten. "Die Gemeinde Bergland hat in seiner Sitzung vom 14. Juni 2023 beschlossen, dass das gesamte Gemeindegebiet zum gleichen Schulsprengel gehört, damit die Kindergartenkinder mit ihren Freunden dann auch die gleiche Schule besuchen und nicht wie in der Vergangenheit, die Kinder unterschiedliche Volksschulen besuchen. Ein Gemeinderatsbeschluss zum Wohle der Kinder", so Walter Wieseneder, Bürgermeister von Bergland. Laut Anna seien Jonas Freunde im Kindergarten Petzelskirchen allerdings alle jünger: "Sie kommen erst ein Jahr später in die Volksschule. Somit wäre mein Junge ab Herbst vollkommen isoliert!“.
Auch Otto Jäger, Bürgermeister von Neumarkt an der Ybbs, meldete sich nach der Anmeldefrist. Laut ihm wurde Familie G. bei der Schulanmeldung des Ältesten im Vorjahr darüber informiert, dass es im Sommer zu der neuen Regelung kommen wird und die Entscheidung der Einschulung des Kindes daher gut zu überlegen sei: "Der Hinweis auf die geplanten Änderungen stellte damals kein Problem für die Eltern dar." Nichtsdestotrotz sei der Bürgermeister demnächst zu einem gemeinsamen Gespräch bereit. "Das ist jetzt glaube ich sehr wichtig und von dem halte ich immer sehr viel", so Jäger abschließend.