Eine Kärntnerin traute vor kurzem ihren Augen nicht. Sie begegnete einem ungewöhnlichen Falter.
Leserreporter / Google Maps
Ein pelziger Schmetterling im Hochsommer? Angelika (57) aus Kärnten konnte es selbst kaum glauben, als sie vergangenen Dienstag genau so einem Tier begegnete. Die Dame war gerade auf dem Weg zur Arbeit und musste die Sichtung erst einmal verdauen.
"Ich war total überrascht. So etwas habe ich wirklich noch nie gesehen. Die Behaarung, die Farben. Ich war mir aber sicher, dass es sich um einen Nachtfalter handeln muss", so die Kärntnerin.
"Brauner Bär" ruht sich auf dem Asphalt aus.
Im Büro angelangt, ließ ihr die mysteriöse Begegnung immer noch keine Ruhe. Sie durchforstete das Internet und wurde schließlich schnell fündig: "Brauner Bär heißt der wunderhübsche Nachtfalter, der sich kurz bewundern ließ, um dann wohl weiterzuschlafen".
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Tatsächlich handelt es sich bei Angelikas Begegnung um einen Braunen Bären, einen Schmetterling aus der Unterfamilie der Bärenspinner. Die Art ist ausschließlich nachtaktiv. Tagsüber ruhen sich die Falter mit geschlossenen Flügeln auf Blättern oder an Baumstämmen aus. Angelikas Sichtung dürfte sich wohl am Asphalt verirrt haben.
Generell lebt das Tier in offenen bis halbschattigen Bereichen. Man trifft den Schmetterling zum Beispiel auf Lichtungen in Auwäldern.
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Bundesweit rückläufig – Falter in Gefahr
Die auffällige Färbung (knalliges Rot) des Falters dient zum Schutz vor Fressfeinden. Nähert sich zum Beispiel ein Vogel, öffnet der "Braune Bär" schnurstracks seine Flügel. Aufgrund der grellen Färbung der Hinterflügel werden Fressfeinde somit abgeschreckt. Neben der auffälligen Flügelfarbe kann sich der Falter mithilfe eines übel riechenden Sekrets verteidigen. Droht Gefahr, sondert er die Flüssigkeit ab.
Die Zerstörung von Lebensräumen und Lichtverschmutzung setzten dem Braunen Bär in den letzten Jahren schwer zu. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich ist der Braune bundesweit rückläufig. Im Nachbarland steht er auf der Vorwarnliste der bedrohten Tiere.
Für Angelika war die Sichtung am frühen Morgen etwas ganz Besonders. Als sie am Nachmittag noch einmal dort vorbeiging, fehlte vom Falter allerdings jede Spur, er zog bereits von dannen. Die Kärntnerin hofft nun, dass das Tier wohlauf ist.