Schreck in Gänserndorf! Die Vielzahl an Spinnensichtungen in den letzten Tagen setzt einer Anrainerin besonders zu. Sie traut sich mittlerweile nicht mehr, ihr Fenster zu öffnen. Die Angst vor einer erneuten Begegnung ist zu groß.
Die Niederösterreicherin ist dem gruseligen Gliederfüßer vor wenigen Tagen begegnet, das Tier saß auf der Hauswand – wenige Stunden später war es weg: "Ich habe mich richtig erschrocken, da ich ja auch eine Spinnenphobie (Arachnophobie; Anm.) habe. Trotz Fliegengitter kann ich die Fenster jetzt nicht mehr öffnen!" gesteht die Dame gegenüber "Heute".
Sie macht sich jetzt große Sorgen: "Ständig schaue ich zu den Vorhängen und in alle Ecken des Zimmers, nur um sicherzugehen, dass eh keine Spinne im Haus ist."
Laut Diplomtierarzt Jeff Schreiner handelt es sich bei der Spinne um keine Unbekannte: "In Gänserndorf wurden dieses Jahr bereits 5 Südrussische Taranteln gemeldet. Bei den Fotos ist es immer schwer zu sagen, aber ich gehe hier sehr stark von einer Südrussischen Tarantel (Lycosa singoriensis) aus!"
Robert Riener, Kurator für Reptilien & Amphibien, erklärt gegenüber "Heute", dass diese Gattung bis zu vier Zentimeter Körperlänge erreichen kann – Mitteleuropas größte Spinnenart.
Obwohl sie zwar giftig ist, ist sie nicht sonderlich gefährlich. "Der Biss wäre vergleichbar mit einem Bienenstich. Sofern man das Tier aber nicht mit bloßer Hand angreift, hat man nichts zu befürchten", so der Experte zu "Heute".
Die südrussische Tarantel scheint in der aktuellen Roten Liste der gefährdeten Spinnen als "vom Aussterben bedroht" auf. Der Naturschutzbund bittet daher bei Sichtung in den eigenen vier Wänden, das Tier vorsichtig in einem Glas oder ähnlichen Behältnis zurück ins Freie zu bringen und Fotos der exotischen Spinne auf der Website naturbeobachtung.at zu teilen.