"Humana" verärgert
Ärger in Ottakring – Pärchen plündert Kleidercontainer
Altkleidercontainer sind eigentlich nicht zum Plündern gedacht. Laut "Humana" kommen Diebstähle dieser Art allerdings häufiger vor.
Eine Anrainerin aus Wien-Ottakring registrierte am Dienstagabend ein lautes Rumpeln – es schien von draußen zu kommen. Als sie einen Blick aus dem Fenster warf, konnte sie es nicht fassen. Schon wieder verschafften sich unbekannte Personen Zugriff zu den Kleidungsstücken des Altkleidercontainers von "Humana".
Folgender Video-Clip zeigt den Vorfall:
Kleiderboxen wie diese sind allerdings alles andere als zum Plündern vorgesehen. Die Einnahmen, welche durch den Verkauf der Kleidungsstücke lukriert werden, kommen sinnvollen Projekten in Themen-Gebieten wie Hungersnot, Bildung, Gesundheit oder Female-Empowerment zugute.
"Oft werden die wertvollsten Stücke gestohlen"
Auf Anfrage bei "Humana" zeigt sich das Unternehmen wenig überrascht. Vielmehr seien solche Vorfälle bekannt und sehr zu bedauern: "Die Entnahme von Kleidungsstücken aus unseren Containern ist grundsätzlich nicht erlaubt, unabhängig von der äußeren Erscheinung der Personen (eine obdachlose Person, die sich mal ein Kleidungsstück nimmt, wäre kein Problem). Diese Handlungen stellen Diebstahl dar und gehen gegen den eigentlichen Zweck unserer Kleidersammlung. Diese dient dazu, gut erhaltene Kleidung zur Förderung von Entwicklungsprojekten in Afrika & Asien sowie heimischer Institutionen zu sammeln und zu verkaufen."
Laut dem Betrieb sind Vorfälle wie diese nicht nur bekannt, sie kommen zudem sehr häufig vor. Dabei gehen die Übeltäter gezielt vor: "In den meisten Fällen handelt es sich nicht um bedürftige Personen, sondern um Diebstahl aus kommerziellen Gründen. Dies stellt ein erhebliches Problem für uns dar, da oft die wertvollsten Stücke gestohlen werden. Darüber hinaus hinterlassen solche Taten einen schlechten Eindruck bei Anwohner*innen und Eigentümer*innen der Stellplätze unserer Container."
Strengere Vorgehensweise erwünscht
"Humana" setzt sich allerdings aktiv dafür ein, solche Fälle zu verhindern. Liegen dem Unternehmen konkrete Hinweise vor wie zum Beispiel ein Autokennzeichen oder wird ein Diebstahl gar beobachtet, kommt es sofort zu einer Anzeige.
"Leider werden diese Fälle oft als geringfügig eingestuft und die Täter*innen kommen ungestraft davon. Dies ist eine große Herausforderung für uns, da es keine klare gesetzliche Regelung gibt, die diese Art von Diebstahl ausreichend ahndet. Eine Geringfügigkeitsgrenze gibt es beim Ladendiebstahl nicht und diese sollte auch für Containerdiebstahl nicht existieren", so das Unternehmen.
"Humana" hofft auf eine bessere Regelung, ähnlich wie beim Ladendiebstahl, sodass diese Problematik in Zukunft besser bewältigt werden kann: "Hierfür muss nur das System der Kleidersammlung gleichermaßen anerkannt werden. Wir würden uns daher die Gleichstellung von Containerdiebstahl mit Ladendiebstahl wünschen."
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Auf den Punkt gebracht
- "Humana" ärgert sich über Diebstähle an Altkleidercontainern in Ottakring, Wien
- Das Unternehmen berichtet, dass solche Vorfälle häufig vorkommen und oft wertvolle Kleidungsstücke gestohlen werden
- Es fordert eine bessere gesetzliche Regelung, um diese Art von Diebstahl angemessen zu ahnden