"Natürlich hadern wir damit"

Neue Schilling-Chats – die Grünen gehen auf alle los

Die Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling sieht sich mit neuen Vorwürfen konfrontiert. Nun nimmt die 23-Jährige dazu Stellung.

Newsdesk Heute
Neue Schilling-Chats – die Grünen gehen auf alle los
Der Druck auf die Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling steigt.Am Mittwoch trat sie erneut vor die Presse
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Wie der "Standard" am Dienstag unter Berufung auf mehrere anonyme Personen aus ihrem Umfeld berichtete, soll Lena Schilling überlegt haben, nach der EU-Wahl zur Linksfraktion zu wechseln.

Die 23-Jährige habe in einem Chat geschrieben, nach ihrer Wahl zur Spitzenkandidatin im Februar könnten "die Grünen können nichts mehr machen, muhahha", zitiert der "Standard" aus einem Chat.

"Niemanden so sehr gehasst"

Schilling textete demnach Ende November, sie habe ihr Leben lang "niemanden so sehr gehasst" wie die Grünen, sehe sich auch nicht als solche. Nachsatz: "Aber vielleicht kann ich das lernen."

Doch die 23-Jährige will davon nichts wissen und hat die Vorwürfe bereits "in aller Härte" zurückgewiesen. "Ich habe das natürlich nie gesagt", stellte sie nach dem Bekanntwerden der Chats klar. Die Sache ist damit aber noch nicht vom Tisch.

Skandal-Schilling: "Ich bin als Mensch sehr in Ordnung"

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    Die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling hat sich in einem "Krone"-Interview zu den schwerwiegenden Vorwürfen geäußert – und Klartext gesprochen.
    Die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling hat sich in einem "Krone"-Interview zu den schwerwiegenden Vorwürfen geäußert – und Klartext gesprochen.
    TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

    Schilling tritt vor die Presse

    Die Grünen nahmen nämlich am Mittwoch in einer PK zur aktuellen Berichterstattung über ihre Spitzenkandidatin Lena Schilling und zum laufenden EU-Wahlkampf Stellung. Neben Schilling trat dabei auch Generalsekretärin Olga Voglauer um 11.00 Uhr vor die Presse.

    Generalsekretärin Voglauer stellte dabei einmal mehr klar, dass man weiterhin hinter Schilling stehe. Wie man mit der 23-Jährige aktuell verfahre, sei "übel". Man würde sich aktuell mit privaten Chatnachrichten beschäftigen und worüber sich Freunde unterhalten haben.

    "Es ist nicht wegzuwischen, dass wir hier über Chats aus dem höchstpersönlichen Privatleben schreiben", stellt Voglauer klar. Im Gegensatz zu Schilling habe sie nämlich noch eine Privatsphäre. Voglauer möchte jedenfalls sind, dass private Nachrichten in die Öffentlichkeit gelangen.

    Der Schilling-Skandal im Überblick

    Vom Auffliegen bis zur aktuellsten Entwicklung: die Grüne EU-Kandidatin Lena Schilling ist in heftigen Turbulenzen.

    "Es hört nicht auf"

    Schilling sei zu Beginn "keine Grüne" gewesen und auch nicht "fehlerfrei". Man habe sich aber genau angesehen, welchen Weg man mit der 23-Jährigen gehen möchte. "Doch die Vorwürfe hören nicht auf", so Voglauer. Die Grünen würden nun unter anderem gefragt, wann Lena Schilling das letzte Mal die Uni besucht hat, welche letzte Uni-Arbeit sie geschrieben hat und auch wann der Abgabetermin für diese war.

    Außerdem werde gefragt, ob Schilling das Lobau-Camp angezündet habe. "Es werden wahllos Männernamen bei uns gefragt, mit denen sie ein Verhältnis gehabt haben soll. Das ist der Versuch, eine junge Frau fertig zu machen. Das gehört in aller Deutlichkeit gesagt. Die Grenzen sind überschritten", stellte Voglauer klar.

    Schwerste Vorwürfe gegen Grüne Schilling aufgetaucht

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      Grünen-Spitzenkandidatin Lena Schilling und Werner Kogler noch in freundlicher Umarmung während ihres Wahlkampfauftaktes am 7. Mai 2024.
      Grünen-Spitzenkandidatin Lena Schilling und Werner Kogler noch in freundlicher Umarmung während ihres Wahlkampfauftaktes am 7. Mai 2024.
      ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

      "Ja, wir haben ein Problem"

      In Lena Schilling würde jedenfalls ein großes Feuer brennen. "Ein Feuer für den Klimaschutz", so Voglauer. "Ja, wir haben ein Problem", so die Grüne-Generalsekretärin und die Causa würde natürlich den Grünen schaden. Die Gerüchte seien immer im Kontext mit SPÖ-Personen und auch im SPÖ-Umfeld. Man wolle die Grünen wieder in die "Vergangenheit" bringen.

      Nach Voglauer trat dann Schilling persönlich vor das Mikrofon. "Ich bin extrem wütend", so die 23-Jährige. Sie sei kritisch gegenüber den Grünen gewesen und hätte sich auch kein Blatt vor den Mund genommen. Sie habe sich "verdammt viel" von den Grünen erwartet. "Ich stehe heute vor Ihnen als eine Grüne", versicherte die junge Frau.

      Grüne Parteispitze stellt sich hinter Lena Schilling

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        Die grüne Parteispitze steht geschlossen hinter Lena Schilling.
        Die grüne Parteispitze steht geschlossen hinter Lena Schilling.
        TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

        "Das ist Bullshit!"

        "Für mich sind es vor allem die Aktivisten, die sich in dem dreckigen Wahlkampf auf die Straße gehen und sagen: 'He, es geht um die Zukunft meiner Kinder'", bei denen möchte sich Schilling bedanken. "Jetzt müssen genau diese Leute lesen, dass ich zur Linksfraktion wechsle. Das ist Bullshit!", so die 23-Jährige, die sich klar von der Linksfraktion distanziert.

        Schilling habe am Mittwoch ihre Mitgliedschaft bei den Grünen abgeschickt. "Ja, nur bei den Grünen wird das mit dem Klimaschutz ernst genommen", so die 23-Jährige. "Ich werde darunter nicht zerbröseln und wir werden kämpfen wie Löwen!" Voglauer stellte noch einmal klar, dass es natürlich "Profiteure" in der Causa gäbe – und diese seien unter anderem in der SPÖ zu finden.

        "Ich werde weitermachen"

        "Ich will und ich werde weitermachen. Davon hält mich keiner ab", so Schilling. "Ich kämpfe jeden Tag für saubere Boden für sauberes Wasser. Ja, vielleicht bin ich auch ein bisschen unerfahren und habe daran geglaubt, dass es alle gut meinen. Ich glaube im Kern an das Gute im Menschen. Ich glaube, dass es gut werden kann. Ich werde den Weg weitergehen. Mit Feuer, mit Leidenschaft und Mut kann man Politik machen."

        Lena Schilling werde sich in den nächsten 18 Tagen nun auf den EU-Wahlkampf fokussieren. Außerdem werde sie auch noch einige Bundesländer besuchen. "Politik findet mit den Menschen statt – auch, wenn der Wind einem entgegenbläst", so Olga Voglauer zum Abschluss der Pressekonferenz.

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          red
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