Generalsekretär Stocker führt ÖVP jetzt vorübergehend

ÖVP-Krimi im Kanzleramt! Die Schwarzen suchen – wie ausführlich berichtet – einen neuen Obmann und künftigen Vizekanzler in einer blau-schwarzen Koalition. Neuwahlen scheinen vorerst vom Tisch – die ÖVP ist in prekärer finanzieller Lage und steht auch in aktuellen Polit-Umfragen schlecht da.

Stocker Interims-Chef

Laut "Heute"-Infos wird die Entscheidung über einen neuen Obmann aber vertagt. In einer mehrstündigen Krisensitzung der Parteigranden verständigte man sich darauf, dass vorerst Generalsekretär Christian Stocker die Führung der ÖVP interimistisch übernimmt.

Die Schwarzen wollen nun auch die nächsten Schritte von Bundespräsident Alexander Van der Bellen abwarten, ehe sie sich auf einen Nehammer-Nachfolger festlegen. Die Partei bereitet sich darauf vor, als Juniorpartner in eine Koalition mit Herbert Kickl zu gehen. Das bisherige Verhandlungsteam um Stocker (Klubobmann August Wöginger, Wirtschaftskammer-Boss Harald Mahrer) soll weiterverhandeln.

Comeback von Schalli im Kanzleramt?

Offen, ob Karl Nehammer bis zur Angelobung einer neuen Bundesregierung Kanzler bleibt. Ihm könnte auch das dienstälteste Regierungsmitglied – Alexander Schallenberg – vorübergehend nachfolgen. Schallenberg war schon nach dem Rücktritt von Sebastian Kurz 2021 für wenige Wochen Bundeskanzler gewesen.

Die Volkspartei sucht nach dem Rückzug von Karl Nehammer als Bundeskanzler und ÖVP-Chef jedenfalls händeringend nach einem Nachfolger, der bereit dazu wäre, als Vizekanzler einer Kickl-Regierung zur Verfügung zu stehen.

Hattmansdorfer, Danninger, Pernkopf

Wirtschaftsbund-General Wolfgang Hattmansdorfer wird immer wieder genannt, hätte demnächst aber Wirtschaftskammer-Wahlen zu schlagen und soll intern bereits abgewunken haben. Chancen werden auch dem Klubobmann der niederösterreichischen Volkspartei, Jochen Danninger, und Mikl-Leitners Vize Stephan Pernkopf eingeräumt.

Auch Verfassungsministerin Karoline Edtstadler wurde immer wieder genannt, sie hat aber bereits gegenüber Vertrauten abgewunken. Die nächste Zukunft wird sie aus persönlichen Gründen in ihrer Heimat Salzburg verbringen, sich dort mit einer Anwaltskanzlei selbstständig machen und weiter ihr Nationalratsmandat in Wien ausüben. Außerdem gilt ihr Verhältnis zu Herbert Kickl seit der gemeinsamen Zeit im Innenministerium als unterkühlt.

Warten auf VdB

Nehammer soll jedenfalls nach dem ÖVP-Krisentreffen zu Bundespräsident Alexander Van der Bellen gehen und den ihm erteilten Regierungsbildungsauftrag zurücklegen. Österreichs Staatsoberhaupt dürfte dann in einem Statement erklären, wie es aus seiner Sicht nun weitergehen soll. Darauf warten sowohl Kickl als auch die mächtigen ÖVP-Länderchefs gespannt...