Pressekonferenz wirkt nach

"Silberstein-Methode" – Grüne geben der SPÖ die Schuld

In einer Pressekonferenz am Mittwoch nahmen die Spitzenkandidatin Schilling und Generalsekretärin Voglauer zu den jüngsten Vorwürfen Stellung.

Lukas Leitner
"Silberstein-Methode" – Grüne geben der SPÖ die Schuld
Generalsekretärin Olga Voglauer und EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling im Rahmen einer Pressekonferenz der Grünen zu neuen Vorwürfen gegen EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling.
MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com

Die Causa Lena Schilling nahm diese Woche eine neue Wendung. Jüngst veröffentlichte Chats der Grünen EU-Spitzenkandidatin sollen demnach ihre Pläne nach der EU-Wahl zeigen. Dabei soll Schilling geschrieben haben, dass sie einerseits die "Grünen hasse" und andererseits, dass sie nach der EU-Wahl zu der linken Fraktion wechseln wolle – "Heute" berichtete ausführlich.

SPÖ stecke dahinter

In einer Pressekonferenz am Mittwoch nahmen die Grünen zu den neuen Vorwürfen Stellung und stellten Behauptungen auf, wer hinter den "Gerüchten" und der "Hetzkampagne" stecken könnte und soll. Die Generalsekretärin der Partei, Olga Voglauer, nannte dabei die SPÖ, denn diese würde von der Schmutzkübelkampagne gegen Schilling profitieren. Laut Voglauer würde man das auch in den Umfragen erkennen.

Dann verstieg sie sich zu einem Vergleich mit dem aus Israel stammenden Polit-Berater Tal Silberstein, der in der Vergangenheit für die Sozialdemokraten tätig war, allerdings längst kein Mandat mehr hat: "Das, was wir hier sehen, sind Silberstein-Methoden, wenn eine Person nicht passt, wird sie zuerst persönlich kaputt gemacht und dann politisch", hieß es dabei von ihr und weiter: "Die Gerüchte sind immer im Kontext mit SPÖ-Personen. Immer ist Frau Bohrn Mena dabei, die auch SPÖ Mitglied ist und dann auch noch andere Personen aus dem SPÖ Umfeld, im Übrigen war auch Sebastian Bohrn Mena Mitglied der SPÖ Penzing, wo auch der Herr Schieder herkommt." Demnach soll eine Nähe der Bohrn Menas zu der SPÖ und den Spitzenkandidaten Andreas Schieder aufgezeigt werden.

Auch KPÖ würde profitieren

Einen tatsächlichen Beweis für die Unterstellungen lieferte Voglauer hier aber nicht. Auch, dass es einen direkten Auftrag von der SPÖ geben könnte, bestätigte die Generalsekretärin nicht. Man würde laut ihr nur zeigen, wer die Personen sind und welche politische Verbindung sie haben.

Weiters würde auch die KPÖ von dem Fall Schillings und der Grünen profitieren. Denn der einzige Nationalratskandidat der Kommunisten sei der Ex-Freund von Schilling. "Glauben Sie, der hat ein Interesse, dass die Grünen stark sind?", warf Voglauer in den Raum.

"Bullshit" Vorwürfe

Auch Lena Schilling selbst meldete sich zu den Vorwürfen über die kürzlich veröffentlichten Chats zu Wort. Dass sie nach der Wahl die Grünen verlassen würde, wies sie als "Bullshit" zurück. Sie habe nach eigenen Angaben am Mittwoch auch ihren Antrag auf Mitgliedschaft abgeschickt, um zu zeigen, wie ernst sie es mit ihrer Partei meint.

Dass sie aber Kritik an den Grünen übte und sogar schrieb, wie aus einem der Chats hervorgeht, dass sie die Partei hasse, stritt sie nicht ab. Sie war eine Aktivistin und nahm sie kein Blatt vor dem Mund, betonte sie in der Pressekonferenz. Weiters sollen die Chats aber auch aus dem Kontext gerissen sein, denn gleich eine Nachricht darunter soll stehen, dass sie auch von der KPÖ nichts halten würde.

Abschließend betonte Schilling, dass sie für die Grünen weiter kämpfen möchte, und für die nächsten zwei Wochen bis hin zu EU-Wahl auch nicht aufhören würde, Wahlkampf zu betreiben. Einen Rücktritt schließe sie zudem vollkommen aus.

Der Schilling-Skandal im Überblick

Vom Auffliegen bis zur aktuellsten Entwicklung: die Grüne EU-Kandidatin Lena Schilling ist in heftigen Turbulenzen.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Grünen reagierten auf die jüngsten Vorwürfe gegen EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling und warfen der SPÖ eine Schmutzkübelkampagne vor, die von der "Silberstein-Methode" inspiriert sei
    • Obwohl keine konkreten Beweise für die Anschuldigungen vorgelegt wurden, wies Schilling die Behauptungen zurück und betonte, dass sie weiterhin für die Grünen kämpfen werde
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