"Heute" bei der EURO
Fan-Invasion in Berlin! "Habe Angst vorm Nasenbluten"
25.000 Fans sorgen heute beim "Finale" gegen Polen für das zweite EM-Heimspiel von Österreich. Es regiert die Vorfreude und auch Angst.
Zufälle sehen anders aus. Vom Gate F11 heben die rot-weiß-roten Fans von Wien aus zum frühen "EM-Finale" nach Berlin gegen Polen ab.
Am Gate 11 steht ganz zufällig der Leberkas-Pepi und ein paar Schritte weiter eine lange Bierbar. Hier haben die Nationalteam-Fans früh die Qual der Wahl: Nein, nicht ob Arnautovic oder Gregoritsch im Sturm, sondern ob Budweiser oder Rotes Zwickl als zweites Frühstück.
ÖFB-Fans vor dem Duell gegen Frankreich in Düsseldorf.
Nasenbluten auf der Hohen Wand
Der Zapfhahn läuft bereits am Vormittag heiß. Im Flugzeug regiert dann nicht nur die Vorfreude, sondern schwingt beim tätowierten Sitznachbar auch Angst vorm Druckausgleich mit. "Ich hatte in der Pubertät so dünne Adern in der Nase. Sogar beim Wandern auf der Hohen Wand bekam ich vom Höhenunterschied Nasenbluten. Und das dann gleich eine halbe Stunde lang."
Die Pubertät ist vorbei. Auch das österreichische Fußball-Nationalteam schien aus dem Gröbsten raus zu sein. Trotzdem geht es heute bereits im zweiten EM-Spiel um alles: Verlieren verboten!
"Heute" im Talk mit ÖFB-Star Marko Arnautovic über die EURO
Rangnick und das 5:0
Helfen werden im Schicksalsspiel der Horror-Gruppe D 25.000 Österreich-Fans. Teamchef Ralf Rangnick hat gute Erinnerungen an das Olympia-Stadion. "Vor allem wegen den klaren Auswärtssiegen bei der Hertha", sagt er. Mit Schalke kürte er sich vor 13 Jahren durch einen 5:0-Sieg gegen Duisburg hier auch zum DFB-Pokalsieger.
Die UEFA zeigt in Berlin vor, was auch in Wien Soforthilfe könnte. Durch eine gelungene Optik wurde die Laufbahn auf den ersten Blick weggezaubert.
Kein Fanmarsch, aber Mega-Choreo
Bereits am Tag vor dem Polen-Match trifft man Österreich-Fans am weitläufigen Areal rund um das Olympia-Stadion, wo die Rangnick-Truppe auf einem Trainingsplatz der Hertha trainiert.
Einen imposanten Fanmarsch wie in Düsseldorf wird es heute nicht geben. "Berlin ist kompliziert", sagt ÖFB-Fanbetreuer Ingo Mach zu "Heute". Die UEFA schlägt den Breitscheidplatz als Treffpunkt für österreichische Fans vor. Der harte Kern der Anhänger wird dann aber bereits beim Stadion sein, um die geplante Choreographie vorzubereiten.
In Berlin geht das Fußball-Fieber um - spätestens seit Mittwochabend. Nach dem Achtelfinal-Aufstieg der Deutschen hob auch die Hauptstadt ab, ganz nach der EM-Hymne "Major Tom". Die Fans sprangen in ihre beflaggten Autos. Motorradfahrer ließen den Helm daheim, die Fahne hatte Priorität.
Heute soll in Berlin Österreich feiern. Ganz ohne Nasenbluten.
Auf den Punkt gebracht
- Österreichische Fußballfans reisen früh am Morgen von Wien nach Berlin, um das "EM-Finale" zu erleben
- In Berlin herrscht Fußballfieber, und die Fans bereiten sich auf das Duell vor, während die Stadt von der EM-Hymne "Major Tom" ergriffen wird