"Heute"-Team-Insider
Dragovic: "Er ist für mich der beste Stürmer der EM"
"Heute"-Team-Insider Aleksandar Dragovic analysiert die Top-Stürmer der EM-Halbfinalisten, verrät, wer sein härtester Gegenspieler war.
Gakpo ist für mich bis jetzt der beste Stürmer der EM. Er ist unberechenbar, schnell, torgefährlich. Und er hat das Klopp-Pressing intus – in nur fünf Sekunden muss der Ball zurück sein.
Die Stürmer-Stars der Halbfinalisten haben nicht überzeugt: Kane kam nie ins Spiel. Mbappe setzt seine Maske zu. Ich kenne das, habe auch zwei Mal damit gespielt: Es war eine Katastrophe! Und als Stürmer ist es noch schwieriger. Du schaust mit dem Kopf nach unten, musst in die Dribblings und direkten Duelle.
Das heutige Halbfinale Frankreich gegen Spanien ist für mich das Finale. Spaniens Yamal hat gezeigt, ihm gehört die Zukunft. Für seine 16 Jahre ist er unfassbar gut, erinnert er an Messi. Auch Sturmpartner Williams bringt viel Speed und Technik mit. Mich erinnert diese Flügelzange an Robben und Ribery.
Ich habe heuer in der Champions League mit Roter Stern gegen City und Haaland verteidigt. Jeder Top-Stürmer hat eine andere Waffe. Bei Haaland sind es die tiefen Läufe und sein linker Fuß. Kriegt er den Ball zehn Mal dorthin, macht er fix neun Tore.
Mein härtester Gegenspieler war Haaland aber nicht. Das war Neymar. Er hat mich im Brasilien-Dress in Wien zerstört. Auf den ersten drei Metern zündet er den Turbo, dazu seine super Technik. Er hat Talent wie Ronaldinho. Verletzungen verhinderten bei ihm noch mehr. Hart war es auch gegen Ibrahimovic: Steht er mit dem Rücken zu dir, ist der Ball ganz weit weg. Bei ihm wusste ich nicht, was kommt – echt brutal.
Entschieden wird diese EM auch in der Defensive. Von den Halbfinalisten hat mich Frankreich am meisten überzeugt. Saliba, Upamecano und davor Kante, der für Fünf rennt – hier schlägt das französische Herz!
Die besten Innenverteidiger der EM sind schon im Urlaub. Die Top-Leistung im Turnier bot für mich der Türke Demiral beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich: zweikampfstark und zwei Kopftore. Würde er in bei den Saudis nicht zehn Millionen cashen, wäre er bei Real Thema. Pepe hat mit 41 Jahren beeindruckt. Er hat bewiesen: Das Alter entscheidet nicht bei Zweikämpfen auf diesem Level.
