"Heute"-EM-Experte
Dragovic: "Yamal tritt in Messis Fußstapfen"
"Heute"-Team-Insider Aleksandar Dragovic über Wunderkind Yamal, die Parallele zu Alaba und das schlechte Turnier von Superstar Mbappe und
Yamal ist für mich der beste Spieler dieser EM. Er tanzt Fußball. Seine Unbekümmertheit zeichnet ihn aus. Technik, Tempo, Tor-Abschluss – mit 16 Jahren bringt er alles mit. Das hat er im Halbfinale gegen Frankreich gezeigt.
Bei Fußball-Wunderkindern bin ich eigentlich vorsichtig. Ich habe früh mit Alaba gespielt, da zeichnete sich rasch ab, dass er sieben Lungen hat und viel Qualität. Andere Talente verglühten aber. Fußball ist ein brutales Business. Als Profi geht es rauf und runter. Die Kunst großer Spieler ist es, Tiefs wegzustecken und konstant Leistung zu bringen.
Das ist auch für die besten Spieler der Welt schwierig. Bestes Beispiel: Mbappe, der eine schlechte EM spielte. Er hatte gegen Spanien im Finish das 2:2 am Fuß. Solche Chancen nützt er sonst um zwei Uhr in der Früh, wenn man ihn aus dem Tiefschlaf reißt. Bei der EM in Deutschland traf er nicht einmal ein Hochhaus. Auch gegen Österreich lief er zwei Mal alleine aufs Tor und vergab.
Yamal erlöste Spanien mit einem Kunstschuss. Spielerisch überragt er schon das ganze Turnier. Jetzt ist er auch im Finale der Favorit. Er wird in die großen Fußstapfen von Messi treten – nicht nur bei "Barca".