Michael Vettorazzi biegt Philipp Lienhart (l.) zurecht.
ÖFB/Kelemen
Belastungssteuerung und Regeneration – zwei Worte, die bei der Fußball-Europameisterschaft Hochsaison haben. Michael Vettorazzi ist im ÖFB-Team für beides verantwortlich. Als Leiter der Physio-Abteilung sorgt er dafür, dass die Kicker bis zum Anpfiff der nächsten Partie wieder volle Akkus haben.
"Es geht darum, die Spieler auf den Tag X vorzubereiten, das Training aus unserer Sicht zu steuern", sagt der Tiroler zu "Heute". "Wir geben den Coaches Rückmeldung, wie sich die Jungs fühlen, welchen Eindruck wir haben. Auch wenn im Training kleinere Blessuren passieren, reagieren wir, damit keine großen Sachen entstehen."
Während des Spiels ist Vettorazzi, für den es bereits die vierte EM-Endrunde ist, ebenfalls im Einsatz. "Ich bin derjenige, der mit dem Arzt aufs Feld läuft, wenn jemand Hilfe benötigt. Ich kann mich sofort dem Problem widmen. Das ist natürlich eine gewisse Drucksituation, damit muss man umgehen."
Vetorazzi (r.) eilt aufs Feld, um einem Spieler zu helfen.
ÖFB/Kelemen
Nicht selten sprinten Kicker nach kurzer Behandlungspause wieder quer über das Feld. "Heute" will wissen: Wie ist das möglich? "Wir nehmen jede Sache ernst, es gibt sensible Spieler. Nach außen wird es oft so dargestellt, als wären sie Schauspieler. Doch wenn man einen Schlag auf einen peripheren, oberflächlichen Nerv oder Knochen bekommt, ist es im ersten Moment schmerzhaft. Die Beinhaut reagiert schnell. Man schaut, dass sie nicht anschwillt, da helfen Kompressionen, Eis, entzündungshemmende Mittel. Es gibt auch Sprays, die ein bisschen das Schmerzempfinden lindern."
"Beim Essen brauchen wir jetzt drei große Tische"
Wird bei der EM mehr riskiert? "Die Spieler sind auf 180, haben ein anderes Schmerzempfinden. Bei einem Großereignis schauen viele Menschen zu, das bewirkt etwas, gibt einen Kick. Das kennt jeder Hobby-Sportler. Wenn du bei einem Marathon vor Tausenden Leuten mitmachst, gehst du nochmal leichter über den Schweinehund drüber."
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Vettorazzi ist im Betreuerteam des ÖFB ein Veteran. "Ich bin der Dienstälteste", sagt der 51-Jährige. "2006 wollte Teamchef Josef Hickersberger ein neues Betreuerteam um sich herum haben. Da haben sie gesagt, sie wollen einen erfahrenen Physio, der sich ins Team einfügen kann. Es ging um die EURO-Vorbereitung 2008. So bin ich zum A-Team gestoßen."
Österreich gegen Frankreich – die Noten
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Die Schritte, die seit damals rund herum gemacht wurden, sind enorm, sagt Vettorazzi. Vor allem personell. "Allein beim Essen brauchen wir jetzt drei große Tische, um alle unterzubringen. Damals hat noch einer gereicht. Man hat viel gelernt aus der Vergangenheit, hat sich angepasst. Wir setzen Dinge viel besser um, weil wir spezifische Fachleute geholt haben. Diese Profis arbeiten harmonisch gut zusammen."
Übrigens: Vettorazzi hofft, dass ihm bei der EM in Deutschland die Arbeit nicht ausgeht. Das würde nämlich bedeuten, dass Österreich weit kommt. "Je komprimierter die Spiele sind, desto eher kann es sein, dass es mehr zu tun gibt."