6,4 Milliarden Euro muss Schwarz-Rot-Pink alleine heuer einsparen. Damit soll ein EU-Defizitverfahren vermieden werden. Aber wie sieht die Bevölkerung die geplanten Sparmaßnahmen der Regierung? Das hat "Unique Research" für "Heute" 500 Österreicherinnen und Österreicher ab 16 Jahren gefragt (maximale Schwankungsbreite ±4,4 Prozent, Feldarbeit: 31. März bis 3. April). Das sind die Ergebnisse:
52 Prozent der Befragten glauben an spürbare finanzielle Folgen, weitere 16 Prozent sogar an sehr starke. Knapp ein Viertel rechnet mit nur geringfügigen Auswirkungen. Immerhin zwei Prozent sagen, dass sie von den Sparmaßnahmen überhaupt nicht betroffen sein werden.
FPÖ-Fans erwarten zu gleich 80 Prozent sehr starke oder zumindest spürbare Folgen des Sparpakets. 15 Prozent rechnen mit geringfügigen Auswirkungen auf sich selbst.
Bei Wählern der Sozialdemokratie haben Pessimisten mit 54 bzw. 17 Prozent ebenfalls eine satte Mehrheit. Nur ein Fünftel zeigt sich optimistischer.
Nur drei Prozent der Anhänger der Ökopartei glauben an sehr starke finanzielle Folgen für sich selbst – das ist der niedrigste Wert aller Gruppen. Rund ein Drittel rechnet mit geringfügigen Auswirkungen.
Auch Wähler der Kanzlerpartei glauben nicht, dass das Sparpaket der Regierung spurlos an ihnen vorübergeht. Denn immerhin elf Prozent erwarten sehr starke Folgen, 49 Prozent zumindest spürbare.
"Nur" 57 Prozent der Wähler der kleinsten Regierungspartei fürchten persönliche finanzielle Auswirkungen.
66 Prozent der Männer rechnen mit sehr starken oder zumindest spürbaren Folgen des Sparpakets. Bei weiblichen Befragten liegt dieser Anteil mit 70 Prozent nur leicht darüber.
Befragte ab 60 Jahren erwarten zu 63 Prozent finanzielle Einbußen. Bei Personen zwischen 30 und 59 Jahren sind es 71 Prozent. Bei den unter 30-Jährigen liegt dieser Anteil exakt gleich hoch.
"Die Österreichinnen und Österreicher machen sich keine Illusionen, das Sparpaket wird alle treffen, zwei Drittel erwarten deutliche Auswirkungen für ihre persönliche Situation", analysiert Meinungsforscher und Polit-Experte Peter Hajek diese Ergebnisse im Gespräch mit "Heute". Dass sich FPÖ- und SPÖ-Wähler am stärksten gefährdet sehen, sei logisch. Denn diese Wählergruppen seien tendenziell ökonomisch schwächer positioniert. Und Hajek weiter: "Grundsätzlich ist die realistische Sicht der Wähler von Vorteil für die Regierung, denn niemand sollte negativ überrascht sein, wenn es sie oder ihn trifft."