NEOS fetzen sich mit Grünen
"Haben regiert, weil sie die FPÖ verhindern wollten"
Im ZIB2-Interview warf Gesundheitsminister Rauch den NEOS vor, vor Verantwortung davonzulaufen. Die Pinken sind über die "Überheblichkeit" erbost.
"Immer dann, wenn es ernst wird, laufen die Liberalen vor der Verantwortung davon", kommentierte der grüne Minister am Freitagabend das krachende Scheitern der Austro-Ampel. Den NEOS hätte es von Beginn an klar sein müssen, dass man als kleine Partei harte Kompromisse eingehen muss. "Diese Arbeit wollten sie schlussendlich nicht machen", so Rauch.
NEOS holen zum Konter aus
Den Vorwurf wollten die Pinken so nicht sitzen lassen. "Die Grünen haben regiert, weil sie 'die FPÖ verhindern!' wollten. Das Ergebnis: Die FPÖ ist so stark wie nie, das Budgetloch so groß wie nie, ein riesiger Scherbenhaufen liegt da. Aber Rauch ohne jede Selbstkritik, dafür voll von Polemik, Selbstgefälligkeit & Gehässigkeit", schrieb das offizielle NEOS-Konto auf X/Twitter am Freitagabend.
Auch der Klubobmann-Stellvertreter der Pinken, Nikolaus Scherak, kritisierte die Grünen für das Budgetloch. "Staatspolitische Verantwortung bedeutet für die Grünen das Budgetloch so unfassbar groß zu machen, dass danach die anderen schuld sind", sagte er am Freitag. Dem Gesundheitsminister warf Scherak "Überheblichkeit und budgetpolitische Verantwortungslosigkeit" vor. Rauch rechtfertigte das Budgetloch im ZIB-Interview mit den Krisen, die es zu bewältigen gab.
Wer macht jetzt die FPÖ stärker?
Der Absprung der NEOS mache nun die FPÖ noch stärker, argumentieren Kritiker der Pinken. Beate Meinl-Reisinger konterte noch am Freitag, ebenfalls in der ZIB2: Die FPÖ werde seit Jahrzehnten stärker, weil vor allem zwei Parteien "nichts weiterbringen" und die Unzufriedenheit der Menschen steige. "Die Antwort kann nicht sein, eine Regierung zu bilden, um die FPÖ zu verhindern", kritisierte die NEOS-Chefin. "Die Verantwortungslosigkeit ist nicht bei uns zu suchen", stellte sie klar.
ÖVP und SPÖ verhandeln weiter
Was machen jetzt ÖVP und SPÖ? Sie verhandeln zu zweit über eine mögliche Neuauflage der Großkoalition, die eine Mini-Mehrheit von einem einzigen Mandat hätte. "Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, aber nicht um jeden Preis", sagte Bundeskanzler Karl Nehammer in einem kurzen Videostatement auf X. Andreas Babler betonte wiederum, dass die Hand der SPÖ ausgestreckt sei – "es liegt jetzt an Karl Nehammer, diese Bereitschaft der Sozialdemokratie aufzunehmen".
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Im ZIB2-Interview warf Gesundheitsminister Rauch den NEOS vor, vor Verantwortung davonzulaufen, was bei den NEOS Empörung auslöste.
- Die NEOS konterten, dass die Grünen regiert hätten, um die FPÖ zu verhindern, was jedoch nicht gelungen sei, und kritisierten die Grünen für das große Budgetloch.
- Währenddessen verhandeln ÖVP und SPÖ über eine mögliche Neuauflage der Großkoalition.
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