Fünf Tage gesucht

"Amok-Jäger starb, wo meine Kinder früher spielten"

In einer Schlucht nahe einer Siedlung wurde Doppelmörder Roland D. am Samstag tot aufgefunden. Ein "Heute"-Leser schildert die Bergung.

Robert Cajic
"Amok-Jäger starb, wo meine Kinder früher spielten"
Ein Oberösterreicher erlebte die Bergung des mutmaßlichen Doppel-Killers hautnah mit.
Leserreporter / Unsplash

Fünf Tage lang hielt der mutmaßliche Amok-Jäger das Mühlviertel in Oberösterreich in Atem, über 120 Stunden suchten Spezialeinheiten der Polizei fieberhaft nach dem geflüchteten Doppelmörder. Am Samstag nahm die nervenaufreibende Suche mit rund 300 Beamten ein Ende: Roland D. wurde in einem Waldstück bei Partenreit gefunden und mit einem Hubschrauber abtransportiert – "Heute" berichtete.

Markus erlebte alles mit

"Heute"-Leser Markus* (Name von der Redaktion) lebt sein ganzes Leben lang in der Nähe des Fundortes des mutmaßlichen Amokläufers. Nahe einer Siedlung auf einem unwegsamen Gelände mit bewachsenen Felsen, Farnen und viel Moos fanden die Einsatzkräfte die Leiche.

Der Leser aus Partenreit verfolgte den Einsatz hautnah mit. Ein Leserreporter-Video zeigt den Einsatz aus wenigen Metern Entfernung:

"Direkt über uns flog der Polizeihubschrauber zu einer kleinen Schlucht", beschreibt Markus die Suche nach dem Amok-Jäger. Eine Person ließ sich vom Helikopter abseilen, nach mehreren Minuten zog man sie wieder in den Heli. Mit dabei: Ein Leichensack.

Maden fraßen Leiche

In diesem befand sich Roland D., auf dem kleinen Waldstück blieben laut Markus lose "Hautfetzen" sowie unzählige Maden, die sich bereits rund um die menschlichen Überreste des mutmaßlichen Doppel-Killers sammelten.

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    Am 28. Oktober 2024 früh am Morgen startete eine Bluttat, von der selbst erfahrene Ermittler mittlerweile sagen, dass sie noch nie etwas "Vergleichbares erlebt" hätten.
    Am 28. Oktober 2024 früh am Morgen startete eine Bluttat, von der selbst erfahrene Ermittler mittlerweile sagen, dass sie noch nie etwas "Vergleichbares erlebt" hätten.
    Wolfgang J. Hofer

    "Hier haben einst noch meine Kinder gespielt", erinnert sich Markus noch gut an bessere Zeiten in Partenreit. Erleichterung zeigte der Oberösterreicher im "Heute"-Talk trotzdem, endlich sei die Suche nach dem mutmaßlichen Mörder des Bürgermeisters von Kirchberg ob der Donau und einer weiteren Person abgeschlossen. Seit wann der mutmaßliche Amok-Jäger tot ist, gab der Staatsanwaltschaft in Linz bislang nicht bekannt. Ebenso unklar ist, wann Roland D. in der Schlucht nahe der Partenreiter Siedlung Suizid begang.

    Der Amok-Jäger vom Mühlviertel – das ist geschehen:
    Am Montag, dem 28. Oktober 2024, hallten erste Schüsse durch Altenfelden (Bezirk Rohrbach). Auf einer Wiese, etwa 500 Meter von der Straße entfernt, wurde Bürgermeister Franz Hofer (64) erschossen. Kurz darauf wurde eine zweite Leiche gefunden.
    Wie "Heute" erfuhr, soll eine Anzeige wegen "minimalen Jagdvergehen" gegen den Verdächtigen das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Es soll um kleinere Revierstreitigkeiten bzw. vergleichsweise harmlose Wilderei-Vorwürfe gehen.
    Tagelang suchen hunderte Einsatzkräfte nach dem mutmaßlich Doppel-Killer. Am Freitag, dem 1. November, fand die Polizei das Fluchtfahrzeug des Amok-Jägers. Erst am Folgetag bestätigte die Polizei: die Suche nach Roland D. ist beendet, er ist tot.
    Ein Obduktionsergebnis am Montag, dem 4. November, stellt klar: Roland D. verstarb an einem Kopfschuss, der aus seiner Schrotflinte abgegeben wurde.
    – Unklar bleibt vorerst, seit wann Roland D. wirklich tot war und ob er womöglich schon länger im Wald lag.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Der mutmaßliche Doppelmörder Roland D.wurde nach einer fünftägigen, intensiven Suche in einer Schlucht nahe einer Siedlung im Mühlviertel, Oberösterreich, tot aufgefunden
      • Ein "Heute"-Leser, der in der Nähe des Fundortes lebt, verfolgte den Einsatz hautnah und berichtete von den erschreckenden Zuständen am Fundort, während er gleichzeitig Erleichterung über das Ende der nervenaufreibenden Suche ausdrückte
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