Viele offene Fragen
Amokläufer (56) tot – hatte er drittes Opfer im Visier?
Ein Doppelmörder hielt das Mühlviertel tagelang in Atem. Jetzt wurde seine Leiche gefunden. Die Erleichterung ist groß, aber viele Fragen sind offen.
Das große Aufatmen: Nach fast einer Woche intensiver Fahndung können die Bewohner vieler Mühlviertler Gemeinden endlich wieder ruhig schlafen. Der mutmaßliche Doppelmörder Roland D. (56) wurde am Samstag tot in einem Wald nahe der Tatorte gefunden.
Erleichterung, aber viele offene Fragen
Am Freitag gab es den Durchbruch: Ein Jogger entdeckte das Fluchtauto von D. in einem Wald in Arnreit (Bez. Rohrbach), genauer im Ortsteil Partenreit. Am frühen Samstagnachmittag gab es dann Gewissheit: Die Polizei bestätigte den Tod von D. – er soll sich im Wald nahe einer Höhle mit einer seiner Langwaffen selbst gerichtet haben.
Im Bezirk Rohrbach überwiegt jetzt einmal die Erleichterung. Über viele Umstände herrscht aber noch großes Rätselraten. Vor allem aber darüber, wie der Verdächtige trotz extremer Polizeipräsenz wieder in den nahen Umkreis der Tatorte gelangen konnte. Immerhin waren im Bezirk rund 250 Einsatzkräfte stationiert. Auch das "Warum" beschäftigt die Mühlviertler.
Suizidgedanken? Hol Dir Hilfe, es gibt sie.
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wenn Du unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leidest, dann kontaktiere bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 – täglich 0-24 Uhr!
Weiteres Attentat geplant?
Eine Anrainerin, die unweit vom Revier des Amok-Jägers wohnt, ist sich "zu 90 Prozent sicher": "Er wollte noch einen Jäger verräumen, der H. (das zweite Mordopfer; Anm.) immer angestachelt hat", sagt die Frau zu "Heute". Deswegen sei Roland D. zurückgekehrt, zu einem weiteren Attentat kam es dann bekanntlich nicht mehr.
„Er wollte noch einen Jäger verräumen.“
Feststeht: D. kam zurück in den Wald seines Reviers. Dort wurde sein Auto entdeckt und später seine Leiche. Über den Ermittlern schweben seitdem viele Fragezeichen: Wo war der Gesuchte in der Zwischenzeit? Wo hatte er sich versteckt? Gab es möglicherweise Helfer?
In diesem Wald wurde die Leiche des Verdächtigen gefunden:
Keine Hinweise zu Helfer
"Darauf gibt es keine Hinweise", sagt Polizei-Sprecher Michael Babl auf "Heute"-Anfrage. Wie geht es jetzt weiter? Spuren an D.s Auto werden gesichert und mögliche Zeugen befragt. Fix ist: Der Leichnam des Schützen wird am Montag von der Gerichtsmedizin Salzburg obduziert.
Dabei soll unter anderem geklärt werden, wann D. Suizid begangen hat. Die Staatsanwaltschaft Linz rechnet mit einer ersten Info im Lauf des Tages, so Sprecherin Ulrike Breiteneder auf "Heute"-Anfrage. Bis wann das endgültige Ergebnis vorliegen wird, kann sie noch nicht sagen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein Doppelmörder hielt das Mühlviertel tagelang in Atem, bis seine Leiche in einem Wald gefunden wurde, was für Erleichterung sorgte, aber viele Fragen offen ließ
- Trotz intensiver Polizeipräsenz konnte der mutmaßliche Täter, Roland D., in die Nähe der Tatorte zurückkehren, wo er sich offenbar selbst richtete; die Ermittlungen zu den genauen Umständen und möglichen Helfern dauern an