"Wie zufrieden sind Sie bisher mit der politischen Arbeit der Regierung?" Das fragte "Unique Research" für "Heute" 500 wahlberechtigte Österreicher ab 16 Jahren (online, max. Schwankungsbreite ±4,4 Prozent, Feldarbeit: 17. bis 20. März). Das sind die Ergebnisse:
39 % zufrieden
Als "sehr zufrieden" bezeichnen sich neun Prozent, immerhin 30 Prozent sind "eher zufrieden". Die Zahl der Unzufriedenen liegt mit insgesamt 44 Prozent (noch?) etwas höher.
Für 76 Prozent der Anhänger der Volkspartei macht die Regierung ihre Arbeit gut. Unzufrieden sind dagegen nur 15 Prozent. Das ist der geringste Wert aller fünf Parlamentsparteien.
Neos-Anhänger folgen knapp dahinter
Bei Wählern der Pinken liegt die Zahl der Zufriedenen bei 68 Prozent. 18 Prozent von ihnen sind unzufrieden.
Zwei von drei Sozialdemokraten zufrieden
Bei Sympathisanten der SPÖ wiederum beträgt der Anteil der Zufriedenen 66 Prozent. Als unzufrieden mit der Arbeit der Regierung trotz roter Regierungsbeteiligung outen sich 26 Prozent.
Überraschend gute Werte bei Grün-Wählern
Auch hier überwiegen die Zufriedenen mit 52 zu 28 Prozent.
Ein vernichtendes Zeugnis stellen wenig überraschend Wähler der Freiheitlichen der schwarz-rot-pinken Dreierkoalition aus. Gleich 71 Prozent bezeichnen sich als "gar nicht zufrieden". "Weniger zufrieden" sind weitere 14 Prozent. Zufrieden sind gerade einmal neun Prozent.
Bei männlichen Befragten liegt die Zufriedenheit bei 48 Prozent (unzufrieden: 43 Prozent). Bei Frauen sind dagegen mehr Befragte unzufrieden (45 Prozent) als zufrieden (31 Prozent).
Schlechte Werte bei Berufstätigen
Nach Altersgruppen betrachtet sind die 30- bis 59-Jährigen mit 50 Prozent am unzufriedensten. Am zufriedensten äußern sich Befragte ab 60 Jahren (51 Prozent). Bei den jungen Befragten bezeichnen sich 30 Prozent als zufrieden und 47 Prozent als unzufrieden.
Im Vergleich dieser "Unique Research"-Umfrage mit dem ATV-Österreich-Trend von Peter Hajek zeigt sich: Die Werte der neuen Regierung sind gar nicht so schlecht. Denn seit März 2009 gab es nur eine kurze Phase, in der mehr Menschen zufrieden als unzufrieden mit der jeweiligen Regierung waren. Am Höhepunkt der Ära Sebastian Kurz Anfang 2020 lag das Verhältnis sogar bei 76 Prozent Zufriedenen und nur 21 Prozent Unzufriedenen. Im März 2021 drehte das ins Gegenteil.
„Im langjährigen Zeitvergleich ist das kein schlechter Wert.“Alexandra SieglMeinungsforscherin und Politik-Expertin, "Unique Research"
Wie analysiert Meinungsforscherin und Polit-Expertin Alexandra Siegl diese Ergebnisse? "39 Prozent der Bevölkerung haben einen positiven ersten Eindruck von der Regierungsarbeit. Im langjährigen Zeitvergleich ist das kein schlechter Wert. Zustimmungsraten von unter 30 Prozent zur Regierungsarbeit waren in den letzten Jahren die Regel. Starke Unterschiede gibt es nach Parteipräferenz: Während die Wählerinnen und Wähler der drei Regierungsparteien und jene der Grünen mehrheitlich ein positives Bild der Dreierkoalition haben, wird diese von FPÖ-Anhängerinnen und -Anhängern vehement abgelehnt."