"Heute"-Interview mit Mutter

Schwester hilft missbrauchtem Mädchen vor Gericht

Der Prozess gegen ihren Ex-Freund belastet das minderjährige Opfer besonders. Die 14-Jährige wird von ihrer großen Schwester aufs Gericht begleitet.
Christian Tomsits
24.03.2025, 07:32

Weiterer Prozess in der unfassbaren Missbrauchs-Causa in Wien-Favoriten rund um ein damals 12-jähriges Mädchen: Am Montag steht der "toxische" Ex-Freund der Schülerin vor Gericht – wegen Missbrauchs mit besonderer Erniedrigung, versuchter Nötigung und erstellten Kindesmissbrauchsdarstellungen.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind massiv, es herrscht strengstes Film- und Fotografierverbot im gesamten Gebäude, nachdem in der Vergangenheit sogar die Richterin im Netz von Unbekannten angegangen und beschimpft worden war. Der Grund: Zwei Freisprüche gegen zwei Vergewaltigungsverdächtige (beide 17), die juristisch zwar zu begründen waren (im Zweifel für den Angeklagten) – in der Öffentlichkeit jedoch für Empörung gesorgt hatten.

Nun kommt es also zum Showdown vor Gericht, kurz nachdem Verfahren gegen fünf weitere Verdächtige eingestellt wurden. "Wir haben die Hölle mit diesem Burschen durchgemacht", gibt Anna-Sophias Mutter gegenüber "Heute" zu. Der damals gerade 17-Jährige gab sich zuerst als Retter aus und stellte sich auch der Familie vor.  Allerdings soll der Afghane über sein Alter gelogen haben, habe sich als 15-Jähriger ausgegeben. "Er ist wahrscheinlich noch älter, als auf seinen Papieren", so die Mutter.

Entgegen Medienberichten sei die Beziehung zwischen ihrer Tochter und dem Angeklagten überhaupt nicht mit ihrem uneingeschränkten Einverständnis zustande gekommen. "Ich hätte nie eine Beziehung meiner Tochter mit einem 17-Jährigen zugelassen."

Schwere Vorwürfe gegen Ex-Freund

Schnell habe sich zudem alles in eine toxische Richtung entwickelt, nachdem er die Schülerin massiv unter Druck gesetzt und ebenfalls missbraucht haben soll. "Er hat mit aller Kraft versucht, sie von der Familie zu entfremden. Wir kämpften massiv dagegen an”, so die Mutter. Während der Ex Anna-Sophia herumkommandiert habe, versicherte er der Mutter, "dass sie mit ihm am Berg mit einer Krone stehen würde."

Doch die heute 14-Jährige landete am Boden. "Er hat ein schwer traumatisiertes Mädchen noch mehr traumatisiert", so der Vorwurf der Alleinerzieherin, die auf späte Gerechtigkeit hofft: "Alles andere als ein Schuldspruch wäre eine erneute Demütigung."

Konto: Spende Anna

AT04 3227 5000 0031 3692

Anna-Sophia muss in diesem Verfahren vor Ort aussagen. Dazu wird sie aus einem anderen Saal per Video zugeschaltet. Ihre ganze Familie wird zur Unterstützung anwesend sein. Besonders die große Schwester des Opfers darf auf Wunsch der 14-Jährigen eine besondere Rolle einnehmen. Die 19-Jährige wird Anna-Sophia nach ihrer Aussage als erste in die Arme schließen, stützen und aus dem Gericht begleiten. Für den verdächtigen Ex-Freund gilt die Unschuldsvermutung. Spenden auf folgendes Konto kommen der Zukunft des Opfers zugute.

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