Opfer tröstet sich mit Kranz

Missbrauchsfall Favoriten: Gericht lehnt Gutachten ab

Das Mädchen (damals 12) soll monatelang missbraucht, vergewaltigt worden sein. 2 Peiniger stehen aktuell vor Gericht – das belastet das Opfer sehr.

Christian Tomsits
Missbrauchsfall Favoriten: Gericht lehnt Gutachten ab
Eine Kerze brennt: Diesen Kranz bastelte die heute 14-Jährige, um ihr Trauma zu verarbeiten.
iStock/privat

Die stille Zeit ist für Anna-Sophia (Name geändert) aus Favoriten, die 2023 monatelang missbraucht und vergewaltigt worden sein soll, besonders bedrückend. Denn ausgerechnet in den Wochen vor Weihnachten stehen gleich zwei Peiniger (16, 17) aus Syrien in Wien abwechselnd wegen Vergewaltigung vor Gericht.

Am 26. November stand ein 17-Jähriger vor Gericht, die Verhandlung wurde vertagt. Am Donnerstag steht Prozess Nummer zwei an. Zum Glück musste und muss das heute 14-jährige Opfer den Angeklagten im Saal nicht mehr begegnen. Die Schülerin war bereits im Vorfeld der Verhandlungen von der Richterin einvernommen worden, ihre Aussagen werden per Video vorgespielt.

Trotzdem ist für Anna-Sophia die Belastung aktuell massiv, "das holt jetzt wieder alles in ihr zurück", berichtete ihre Mutter von großer Aufregung um eine einer plötzlichen Panikattacke, bei der die 14-Jährige keine Luft mehr bekam und die Rettung kommen musste. Um wieder zu sich finden zu könnten, vertiefte sich Anna-Sophia in Bastelarbeit: "Wir haben versucht, es am Wochenende auszublenden und bastelten einen Adventkranz."

Bei der Familie sitzt der Schock über ein vom Gericht abgelehnten Privatgutachten, das dem Mädchen eine posttraumatische Belastungsstörung attestiert, indes tief. Die Richterin hatte sich für ein Gutachten einer Psychiaterin entschieden, das keine Folgeschäden bei der Minderjährigen festhält.

Anwalt Sascha Flatz ist als Opfervertreter im Fall tätig.
Anwalt Sascha Flatz ist als Opfervertreter im Fall tätig.
Denise Auer

Dadurch könnte es für Opfervertreter Sascha Flatz umso schwieriger werden, Kostenersatz für angefallene Therapiestunden zugesprochen zu bekommen. Für Familie und den Anwalt "völlig unverständlich". Um die hohen Kosten decken zu können, wurde ein Spendenkonto angelegt. Unter "Spende Anna" kann man Anna-Sophia und ihre Eltern unterstützen.

Spende Anna
AT04 3227 5000 0031 3692

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    Auf den Punkt gebracht

    • Anna-Sophia, die monatelang missbraucht und vergewaltigt worden sein soll, steht vor einer besonders belastenden Weihnachtszeit, da ihre Peiniger vor Gericht stehen.
    • Um sich abzulenken, bastelte sie einen Adventkranz, doch die psychische Belastung bleibt hoch, was zu Panikattacken führte.
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