Missbrauch in Favoriten

Mädchen vergewaltigt – 13-Jährige will nur noch weg

Über Monate hinweg wurde ein junges Mädchen Opfer von sexuellem Missbrauch. Die heute 13-Jährige hat nur einen großen Wunsch: raus aus Wien!

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    In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
    In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
    Heute

    Insgesamt 20 bis 30 Jugendliche sollen über mehrere Monate hinweg ein damals 12-jähriges Mädchen in Wien Favoriten missbraucht haben. Mehrmals pro Woche verging sich die "Kinderzimmerbande" an der jungen Wienerin. "Ich kann immer noch nicht ganz realisieren, was geschehen ist. Es fühlt sich an wie im falschen Film", erklärte die Mutter der Schülerin am Montagabend im "Thema"-Interview mit Christoph Feuerstein.

    Von einem Bekannten ihrer Tochter seien ihr Informationen zugetragen worden. Ihm selbst seien Videos der Missbrauchsfälle gezeigt worden. "Dinge, die man sich nicht vorstellen kann! Wenn man das hört, denkt man im ersten Moment, ich träume schlecht, ich wache gleich auf. Das möchte keine Mutter hören, keine Tochter möchte solche Details erzählen. (...) Mein ganzer Körper hat zu zittern angefangen, mir ist schwindelig gewesen und ich war fassungslos", erklärte die Wienerin im ORF-Gespräch. 

    "Absolutes Martyrium"

    Die Mutter suchte daraufhin das Gespräch mit ihrer Tochter. "Dann habe ich mich versucht zu fassen, weil mir klar war: 'Wenn ich jetzt meine Tochter anspreche, werde ich ziemlich sicher schlimme Dinge erfahren.' Ich habe versucht, für meine gesamte Familie die Fassung zu halten."

    Die Einvernahmen der Beschuldigten hat die Mutter des Missbrauchsopfers bisher noch nicht gelesen. "Es ist psychisch gesehen ohnehin schon ein absolutes Martyrium – für uns alle. Ich habe die erste Seite mit dem Einverständnis meiner Tochter gelesen und habe nach der halben Seite aufgehört zu lesen", so die Wienerin. "Diese Bilder kriegst du als Mutter nie wieder aus dem Kopf. Ich kann gar nicht erahnen, welche Bilder meine Tochter im Kopf haben muss."

    "Wir leben in Angst"

    Im Interview in der ORF-Sendung "Thema" stellte die Mutter des 13-jährigen Mädchens klar: "Wir leben in Angst! Unser Lebensmittelpunkt muss ein anderer werden. Wir planen einen Neuanfang in jeglicher Hinsicht. Sie kann keinen Schritt alleine nach draußen machen und das mit 13 Jahren."

    Und weiter: "Es ist die Hölle. (...) Wir wissen nicht, was denen (Anm. den Tatverdächtigen)  einfällt, was den Familienangehörigen, den Freunden einfällt. Das kann keiner wissen. Da ist ständiges Aufpassen nötig. Man kann nicht mehr frei leben." Ihr Leben weiter in Wien zu verbringen, scheint für die Familie eher unwahrscheinlich zu sein.

    Spendenaufruf

    Stattdessen möchte das 13-jährige Opfer wohl nur noch weg aus Österreich – und zwar an einem "einsamen Strand eine Sandburg mit ganz dicken Mauern drumherum" bauen. Ihr Anwalt, Sascha Flatz, hat dafür eine Spendenaktion auf gofundme.com ins Leben gerufen.

    Der Spendenaufruf mit dem Titel "Einfach mal raus!" wurde erst vor wenigen Tagen erstellt und kann bereits als Erfolg bezeichnet werden. Denn mittlerweile – Stand 20. März – konnten schon mehr als 14.000 Euro gesammelt werden.

    Über 400 Menschen haben schon eine Spende abgegeben – Tendenz stark steigend! Eine Person hat mit einem Betrag von stolzen 1.000 Euro die bisher höchste Summe gespendet. Das Spendenziel liegt derzeit bei 15.000 Euro – dieses dürfte bald erreicht und übertroffen werden.

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