MA 11 erklärt

12-Jährige vergewaltigt – jetzt werden Peiniger betreut

Monatelang ist ein Mädchen (12) in Wien von einer Kinderzimmer-Bande sexuell missbraucht worden. Die MA 11 kümmert sich um junge Straftäter.

André Wilding
1/4
Gehe zur Galerie
    In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
    In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
    Heute

    Nach dem sexuellen Missbrauch an einem 12-jährigen Mädchen in Wien ist die Diskussion um die Strafmündigkeit neu entfacht. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) will das Alter senken, ebenso wie die FPÖ.

    "Der aktuelle schreckliche Fall einer Massenvergewaltigung eines 12-jährigen Mädchens ist eine Bestätigung der Forderung der FPÖ nach einer Herabsetzung der Strafmündigkeit von 14 auf 12 Jahre. Es ist skandalös, dass die mutmaßlichen Vergewaltiger wieder auf freien Fuß gesetzt wurden und ihnen eine vergleichsweise harmlose Strafe droht", hatte Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp vor wenigen Tagen mitgeteilt.

    Experten widersprechen aber und verweisen darauf, dass strafunmündige Täter zwar nicht eingesperrt werden, allerdings mit der Kinder- und Jugendhilfe zusammenarbeiten müssen. Doch wie sieht das eigentlich aus und wie funktioniert eine solche Zusammenarbeit? Genau dieser Frage ging das Ö1-Frühjournal am Dienstag nach.

    Gefährdungseinschätzung

    Die Polizei meldet in der Regel schwere Straftaten bei der MA 11, wenn der Täter oder die Täterin strafunmündig – also jünger als 14 Jahre – ist. Die MA 11, die Kinder- und Jugendhilfe, erhält dann den Akt und nimmt mit der betroffenen Familie Kontakt auf. Bei schweren Delikten folgt eine Gefährdungseinschätzung.

    Bei einer solchen Gefährdungseinschätzung werde dann "ganz klar" gesagt: "Hier braucht es jetzt eine ambulante Unterstützung. Hier müsst ihr mit uns kooperieren. Dann gibt es eine Maßnahme, die wir hier ergreifen", erklärt MA 11-Sprecherin Ingrid Pöschmann am Dienstag im Ö1-Journal.

    Gewalt ist No-Go

    Fest steht: Gewalt ist ein No-Go und wird nicht toleriert, aber "wir reagieren jetzt nicht mit verschärften Strafen, sondern mit Angeboten – mit individuellen Hilfsangeboten", stellt Pöschmann weiter klar. Sozialarbeiter gehen dann in die Familien – entweder einmal die Woche oder auch öfters, wenn dies notwendig ist, heißt es weiter. Manche Therapien, Kurse oder Schulungen werden dabei auch von spezialisierten Vereinen durchgeführt.

    Kinderzimmer-Bande buchte Hotel für Missbrauch

    1/14
    Gehe zur Galerie
      Über Monate hinweg sollen mehrere Jugendliche – insgesamt 17 an der Zahl – ein 12-jähriges Mädchen im vergangenen Jahr in der Bundeshauptstadt sexuell missbraucht und die abscheulichen Taten auch mit ihren Smartphones aufgenommen haben.
      Über Monate hinweg sollen mehrere Jugendliche – insgesamt 17 an der Zahl – ein 12-jähriges Mädchen im vergangenen Jahr in der Bundeshauptstadt sexuell missbraucht und die abscheulichen Taten auch mit ihren Smartphones aufgenommen haben.
      Sabine Hertel

      Die Bilder des Tages

      1/64
      Gehe zur Galerie
        <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
        21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
        REUTERS
        wil
        Akt.