Es ist das erste Zeugnis für die neue Bundesregierung (39 Prozent der Österreicher sind mit ihrer Arbeit zufrieden) – das brandaktuelle "Heute"-Politbarometer. Neben den Parteichefs aller Parlamentsparteien fragte Unique Research (500 Online-Befragte, max. Schwankungsbreite ±4,4 Prozent) erstmals auch alle 21 Minister und Staatssekretäre ab. Diese Ergebnisse stechen ins Auge:
Es ist nicht ihr erster Sieg im "Heute"-Politbarometer, aber sie hat Platz eins zurückerobert, nachdem Herbert Kickl im Jännerdeutlich vorne gelegen war. Beate Meinl-Reisinger hat ihre mediale Präsenz durch die ersten Auslandsreisen genützt: 31 Prozent (nach 25 vor zwei Monaten) der Befragten ist die Neos-Frontfrau positiv aufgefallen – Bestwert. Die "Pink Lady" muss allerdings auch 35 Prozent Negativ-Nennungen einstecken.
Der Bundeskanzler verdoppelt (!) den Positiv-Wert gegenüber Jänner auf nun 24 Prozent, der Negativ-Wert sinkt auf 29 Prozent. Das sichert Stocker vor seinem großen Parteitags-Auftritt am Samstag in Wr. Neustadt den zweiten Platz.
Den FPÖ-Chef, im Jänner noch überlegen in Front, kostet der Ausstieg aus den Koalitionsverhandlungen Sympathie. War er zuletzt 32 Prozent positiv aufgefallen, liegt Kickl aktuell bei 23 Prozent wohlwollender Betrachtung. Mit seinem Negativ-Wert von 53 Prozent ist er Schlusslicht.
SPÖ-Chef Andreas Babler (nun für Kunst, Kultur, Medien und Wohnen verantwortlich) konnte die Differenz zwischen Positiv- und Negativ-Nennungen von −40 Prozent auf "nur mehr" −23 Prozent verkleinern.
Sein Amtsvorgänger Werner Kogler (Grüne) wird nun wohlwollender als zuletzt beurteilt. Der Bundessprecher der Öko-Partei hat sich auf den fünften Platz vorgekämpft – ein Fünftel der Bevölkerung war mit ihm zuletzt zufrieden.
Der Wirtschaftsminister gilt als Shootingstar der ÖVP-Ministerriege. Auch bei der Bevölkerung kommt sein Start mit einer Serie an Interviews und professioneller Social-Media-Arbeit an. Der ehemalige OÖ-Landesrat und Generalsekretär der Wirtschaftskammer ist in den vergangenen 14 Tagen 14 Prozent der Befragten positiv und nur 12 Prozent negativ aufgefallen. Er ist somit das einzige Regierungsmitglied mit positivem Saldo.
Gleich sieben (!) Staatssekretäre stellt die teuerste Regierung aller Zeiten (TeuRaZ) – wie ausführlich berichtet – auf. Viele haben noch keine Spuren hinterlassen. Zwei stechen jedoch positiv hervor: Sepp Schellhorn (Neos) und Alexander Pröll (VP) punkten mit zweistelligen Zustimmungswerten. Zwei Drittel der Bevölkerung kennen sie bereits.
Arbeits- und Sozialministerin Korinna Schumann landet nach Pannen-Start ins Amt (ihre Antrittsrede hat sie vom Blatt gelesen und einen Shitstorm im Web kassiert) liegt bei den Ministern an letzter Stelle. Hinter ihr reihen sich nur mehr die Staatssekretärinnen Michaela Schmidt (SP) und Elisabeth Zehetner (VP) ein.
Viele neue Minister und Staatssekretäre müssen naturgemäß auch noch an ihrer Bekanntheit arbeiten. Den größten Aufholbedarf hat SPÖ-Justizministerin Anna Sporrer – 57 Prozent der Befragten kennen sie entweder nicht oder machen keine Angabe zu ihrer Performance. Korinna Schumann ist ebenso wie Schmidt und Zehetner lediglich 45 Prozent der Österreicher ein Begriff.