Wirtschaft & Standort stärken

Regierung im Labor – Österreich soll wieder fit werden

Die neue Bundesregierung will bis Ende 2025 eine Wirtschaftsstrategie ausarbeiten. Dabei wollen ÖVP, SPÖ und Neos eng mit Betrieben zusammenarbeiten.
Heute Politik
24.03.2025, 16:32

Die aktuelle Wirtschaftslage ist herausfordernd: Seit mehr als zwei Jahren steckt die heimische Wirtschaft in einer Rezession. Der Warenexport ist schwach und gleichzeitig habe sich die Lohnstückkosten stark erhöht. Die neue Bundesregierung rückt deshalb die Wettbewerbsfähigkeit sowie den Abbau bürokratischer Hürden in den Mittelpunkt der Wirtschaftsagenda.

"Nur so gelingt Fortschritt"

Das betonten am Montag auch Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), Innovationsminister Peter Hanke (SPÖ) und Staatssekretär Sepp Schellhorn (Neos). Für alle drei Regierungsparteien sei klar: Der Wirtschaftsaufschwung ist wesentlich für den Wohlstand. Eine zentrale Rolle spiele dabei die Industrie – "sie war und ist eine tragende Säule der österreichischen Wirtschaft und Garant für Innovation, Beschäftigung und Exportstärke", wurde betont.

"Wir müssen die Deindustrialisierung in Österreich und Europa stoppen und unseren Standort nicht nur sichern, sondern gezielt weiterentwickeln. Die Industrie ist das Rückgrat unseres Wohlstands – sie steht für Innovation, Forschung, Versorgungssicherheit und zukunftsfähiges Wachstum. Damit das so bleibt, braucht es gezielte Impulse für Erneuerung und internationale Vernetzung. Fortschritt gelingt, wenn wir auf unsere bewährten Stärken setzen: Leistungsbereitschaft, Erfindergeist und unternehmerischen Weitblick. Mit einem klaren Bekenntnis zur Industrie und wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen bringen wir Österreich wieder zurück auf die Überholspur", betonte Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer.

"Ziel ist Top 10"

Hattmannsdorfer, Hanke und Schellhorn arbeiten deshalb gemeinsam bis Ende 2025 an einer "umfassende Strategie zur Stärkung des Industrie- und Wirtschaftsstandorts Österreich". Ziel sei es dabei, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern, Investitionen zu erleichtern und gezielt Schlüsselbranchen zu fördern. Dafür soll sowohl kurzfristige Impulse als auch eine langfristige strukturelle Neuausrichtung gesetzt werden.

"Ein wettbewerbsfähiger Industriestandort Österreich ist das Ergebnis eines starken Innovationsstandorts Österreich. Als Innovations- und Standortminister ist es mein Ziel, durch gezielte Investitionen in Innovation und angewandte Forschung die Basis für die Produktivität und damit die Entwicklungsmöglichkeiten des Standorts Österreichs zu legen. Dafür haben wir gute Voraussetzungen: In internationalen Innovationsrankings liegt Österreich seit vielen Jahren im besseren Mittelfeld der EU-Länder. Im Global Innovation Index belegt Österreich weltweit den Platz 17. Unser Ziel ist es unter die Top 10 zu kommen", so Innovationsminister Peter Hanke.

Die Erarbeitung der Industriestrategie erfolgt im engen Austausch mit der heimischen Wirtschaft. Erste Gespräche mit Unternehmen, Stakeholdern und Experten starten deshalb bereits in den nächsten Tagen. Am Montag gab es aus diesem Anlass bereits einen Betriebsbesuch bei Boehringer Ingelheim – einem Giganten in der Pharmaindustrie und einer der großen Innovatoren.

Hattmannsdorfer, Hanke und Schellhorn hatten einen Betriebsbesuch bei Boehringer Ingelheim.
BMK

"Weniger Bürokratie, weniger Regulierung"

"Die Industrie und ihre kleinen und mittleren Zulieferbetriebe sind das Rückgrat unseres Wohlstands, die Basis sich etwas aufbauen und schaffen zu können. Es geht um Wertschöpfung, es geht um den Erhalt sicherer Arbeitsplätze, aber es geht auch um Entlastung durch weniger Bürokratie, weniger Regulierung und somit mehr unternehmerische Freiheit. Mit einer zentralen Anlaufstelle soll zum ersten Mal eine Bürokratiebremse umgesetzt, Planungs- und Rechtssicherheit für Unternehmen gestärkt, Genehmigungsverfahren erleichtert und die Gewerbeordnung verschlankt werden. Gemeinsam arbeiten wir für eine bessere Zukunft für Österreich – auch ohne Steuergeld in die Hand nehmen zu müssen", erklärte Staatssekretär Sepp Schellhorn.

"Mit der Entwicklung einer Industriestrategie besteht die Chance, die Standortattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern sowie die Innovationskraft des Life-Sciences-Sektors zu stärken. Entscheidend wird dabei sein, nicht nur eine Strategie, sondern auch spezifische Maßnahmen und einen konkreten Umsetzungsplan zu erarbeiten. Ich begrüße es daher sehr, dass die österreichische Bundesregierung hier schon frühzeitig auf Unternehmen zugeht und diese einbindet. Diese Maßnahme ist umso wichtiger, da sie die Ziele der Europäischen Kommission zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, speziell im Life-Sciences-Bereich, widerspiegelt. Denn Europa kann nur erfolgreich sein, wenn Forschung und Innovation im Mittelpunkt unserer Wirtschaft stehen", führte Pavol Dobrocky, Generaldirektor Boehringer Ingelheim, aus.

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