Erst kürzlich verabschiedete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen neuen Plan zur Aufrüstung Europas – 800 Milliarden Euro soll das "Rearm Europe" Paket haben. Sie will die Neupositionierung Europas vorantreiben, die EU erneut stärken. Von der Leyen steht damit vor einer selbstgeschaffenen Mammutaufgabe, die es in sich hat.
Zur Ablenkung und um einen kühlen Kopf zu bewahren, braucht es dann auch einmal eine Auszeit vom EU-Parlament und den verbringt von der Leyen am liebsten in Österreich, in Neumarkt im steirischen Bezirk Murau, um genauer zu sein.
Im Sommer ist es dank dem Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen oder der Gragger-Schlucht ein Wanderparadies, im Winter ist der nächste Skilift nicht allzu weit entfernt. Die Gemeinde fasst rund 5.000 Einwohner – eine davon, zumindest im Urlaub, ist die Kommissionspräsidentin.
Denn in der Marktgemeinde befindet sich auch ihre private und äußert luxuriöse Almhütte mit schindelgedecktem Dach und Türmchen inklusive mehrerer Hektar Grund auf der Oberberger Alm. Nach einigen Umbauten könnte man es mit einem Chalet in Kitzbühel verwechseln.
Dank des Monatsgehaltes von rund 30.000 Euro ist das auch nicht schwer leistbar, jetzt ist aber sicherlich Platz für alle sieben Kinder.
Gekauft wurde das Anwesen von ihrem Vater Ernst Ablrecht, so die "Krone". Die enge Verbindung zur Region zeigt zudem das Familiengrab am Friedhof von Greith bei Neumarkt. Hier ist von der Leyens Schwester Eva Benita Albrecht bestattet. Sie starb mit elf Jahren im Februar 1971 an Leukämie.
Die EU-Kommissionspräsidentin würde man im Ort aber selten zu Gesicht bekommen. Nicht einmal der Bürgermeister Josef Maier (51) könne genau sagen, wann sie das letzte Mal zu Gast war. "Wohl letzten Sommer. Aber wir respektieren ihren Wunsch nach Privatsphäre", zitierte ihn die "Krone".
Dass von der Leyen im Ort ist, würde man nur am weißen Rauch des Kachelofens bemerken, der vom Chalet-Dach aufsteigt und wenn mehrere schwarze Luxus-Limos durch die Ortschaft fahren. Viel Drama und große Aufregung gibt es aber nicht – auch keine Anmeldung. Denn von der Leyen ist ohne bewaffnete Personenschützer unterwegs.