Beben im "Heute"-Barometer

Neos-Chefin und Kanzler verdrängen Kickl von Platz 1

Am 3. März ist die neue Regierung angelobt worden. Wie haben sich Kanzler, Vize & Co. bisher geschlagen? Das zeigt das "Heute"-Politbarometer.
Robert Zwickelsdorfer
28.03.2025, 05:15

39 Prozent der Österreicher sind mit der Arbeit der neuen Regierung zufrieden, 44 Prozent nicht. Das zeigt eine aktuelle "Heute"-Umfrage. Jetzt gibt es auch das Zeugnis für Österreichs Spitzenpolitiker (Unique Research, 500 Online-Befragte ab 16 Jahren, maximale Schwankungsbreite ±4,4 Prozent, Erhebungszeitraum 24. bis 27. März 2025).

Die spannenden Ergebnisse:

Außenministerin top

Beate Meinl-Reisinger hat ihre mediale Präsenz durch die ersten Auslandsreisen im Amt nützen können: 31 Prozent der Befragten ist sie in den vergangenen 14 Tagen positiv aufgefallen. Das ist der Bestwert. Ein kleiner Wermutstropfen sind die 35 Prozent Negativ-Nennungen. Die erste Reise in die Ukraine samt Millionen-Zahlung polarisieren offenbar.

Kanzler Stocker kann überraschen

Bundeskanzler und ÖVP-Chef Christian Stocker verdoppelt seinen Positiv-Wert gegenüber dem letzten "Heute"-Politbarometer vom Jänner auf 24 Prozent. Der Negativ-Wert sinkt leicht von 31 Prozent auf 29 Prozent.

Kickl gibt nach

FPÖ-Chef Herbert Kickl hat durch den Ausstieg aus den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP an Sympathie eingebüßt. Im Jänner war er noch 32 Prozent positiv aufgefallen. Das bedeutete damals die Führung im "Heute"-Politbarometer. Jetzt liegt er bei 23 Prozent. Sein Negativ-Wert von 53 Prozent (Jänner: 42 Prozent) ist der höchste aller abgefragten Politikern.

Babler kann aufholen

Vizekanzler und SPÖ-Chef Andreas Babler verbesserte die Differenz zwischen Positiv- und Negativ-Nennungen von minus 40 Prozent auf "nur mehr" minus 23 Prozent. Trotzdem werden seine 44 Prozent Negativ-Nennungen nur von Herbert Kickl übertroffen.

Kogler von Rang neun auf Platz fünf

Bablers Amtsvorgänger Werner Kogler erholt sich. Der Grünen-Chef steigerte seine Positiv-Nennungen von zwölf auf 20 Prozent, verringerte den Negativ-Wert um einen Prozentpunkt auf 38 Prozent. Das bedeutet insgesamt den fünften Platz.

Neuer Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer als einziger "positiv"

Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) ist 14 Prozent positiv und nur 12 Prozent negativ aufgefallen. Damit ist er das einzige Regierungsmitglied, dessen Positiv-Wert den negativen übertrifft.

Wiederkehr stark

Ein gutes Ergebnis zum Start erzielt Neos-Bildungsminister Christoph Wiederkehr. Seine Werte sind mit je 16 Prozent ausgeglichen. Auch sein Bekanntheitsgrad ist im Vergleich zu vielen Regierungskollegen relativ hoch. Nur 31 Prozent kennen ihn demnach nicht.

Gutes Debüt für neuen Finanzminister

Markus Marterbauer feiert mit Werten von jeweils 13 Prozent einen durchaus gelungenen Einstand. Bleibt abzuwarten, ob er diese Zahlen auch nach den Budgetverhandlungen und bei einem allfälligen EU-Defizitverfahren bestätigen kann.

Schellhorn führt Staatssekretäre an – auch Pröll stark

An der Spitze der Staatssekretärs-Wertung liegt Neos-Politiker Sepp Schellhorn mit 14 Prozent Positiv- und 16 Prozent Negativ-Nennungen. Auffallend: Auch beim Gastronomen und "Wut-Wirt" Schellhorn ist der Bekanntheitsgrad hoch. Der einzige, der einigermaßen mit dem Salzburger mithalten kann, ist Kanzleramts-Staatssekretär Alexander Pröll.

Schlusslicht: Korinna Schumann (SP)
Screenshot Parlament

Sozialministerin Schumann Schlusslicht

SPÖ-Sozialministerin Korinna Schumann liegt in der Riege der Ministerinnen und Minister zum Start nur an letzter Stelle. Sie ist gerade einmal sechs Prozent der Befragten positiv aufgefallen. Hinter ihr im Ranking landen nur zwei Staatssekretärinnen.

Die Analyse der Meinungsforscherin

Und wie analysiert Meinungsforscherin Alexandra Siegl diese Ergebnisse? "Unter den Parteichefs wird derzeit Beate Meinl-Reisinger am positivsten wahrgenommen. Christian Stocker und Andreas Babler konnten ihre Werte im Vergleich zur letzten Umfragewelle im Jänner stark verbessern", sagt sie im "Heute"-Gespräch.

„Kickl hat vor allem schwarz-blaue Wechselwähler verprellt.“
Alexandra SieglMeinungsforscherin und Polit-Expertin, "Unique Research"

Siegl weiter: "Im Vergleich zum Jänner verloren hat Herbert Kickl. Er hat mit seinem Austritt aus den Regierungsverhandlungen vor allem schwarz-blaue Wechselwähler verprellt, diese sehen ihn nun deutlich kritischer. Und auch Teile der eigenen Wählerschaft zeigen sich aktuell ein bisschen verschnupft."

{title && {title} } bob, {title && {title} } Akt. 28.03.2025, 17:13, 28.03.2025, 05:15
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