Tiroler Gletscher

Felssturz auf Skipiste – nur Zufall verhindert Tragödie

Ein erheblicher Felssturz hat sich auf einer Skipiste des Pitztaler Gletschers (Tirol) ereignet. Ein Zufall verhinderte Schlimmeres.

Österreich Heute
Felssturz auf Skipiste – nur Zufall verhindert Tragödie
Die Skisaison begann am Pitztaler Gletscher dieses Jahr aufgrund früher Schneefälle bereits Ende September.
k.com

Die Beinahe-Katastrophe ereignete sich im Skigebiet Pitztaler Gletscher bereits in der Nacht zum 22. Oktober, als eine massive Felslawine am Mittelbergjoch, unterhalb der Wildspitze, eine Skipiste traf. Glück im Unglück: Die Felsmassen donnerten nachts auf die Piste Nummer 36 "Mittelberg", auf der tagsüber reger Betrieb herrscht. Verletzt wurde niemand.

Doch nun sorgt die Tatsache für Unruhe, dass die zuständigen Behörden, in diesem Fall die Bezirkshauptmannschaft Landeck, erst eine Woche später durch einen ORF-Pressebericht von dem Vorfall erfahren haben.

Die "Tiroler Tageszeitung" berichtet, dass auch der zuständige Landesgeologe die Bilder erst eine Woche später gesehen habe und bestätigt, dass die Gletscherbahnen ihn nicht über den Felssturz informiert hatten.

"Derzeit werden die Maßnahmen für die weitere umfassende Sicherung des betroffenen Bereichs sowie die Aufräumarbeiten geplant und mit der zuständigen Behörde abgestimmt. Wir hoffen, dass wir diese noch im Laufe der Woche abschließen können", teilt der Skigebietsbetreiber dem ORF auf Nachfrage schriftlich mit. Derzeit (Stand 1. November) ist die Piste noch gesperrt.

Für Permafrost-Professor Jan Beutel von der Uni Innsbruck ist eine solcher Felslawine kein Einzelfall. Er schreibt zu den Bildern auf X: "Mehrere mittelgroße Schuttkegel, die auf der schmelzenden Gletscheroberfläche liegen, sind deutliche Anzeichen für Instabilität und aktive Steinschlagaktivität".

Geologe Jan Beutel: Die grauen Flecke unten links auf dem Eis sind Schuttkegel von Felsstürzen, die auf den Gletscher niedergingen.
Geologe Jan Beutel: Die grauen Flecke unten links auf dem Eis sind Schuttkegel von Felsstürzen, die auf den Gletscher niedergingen.
Jan Beutel/x

Wie groß ist also die Gefahr eines weiteren Steinschlags? Auf Nachfrage der "TZ" gibt sich die Gletscherbahn kurz angebunden: "Ein zusätzliches Statement zu dem bereits erhaltenen wollen wir aktuell nicht abgeben".

Der Pitztaler Gletscher ist zwar eines der kleineren Skigebiete Österreichs, liegt jedoch in der Region mit der höchsten Skipiste des Landes, nahe der 3.370 Meter hohen Wildspitze, dem höchsten Berg Nordtirols. Die Skisaison begann dieses Jahr aufgrund früher Schneefälle bereits Ende September.

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Auf den Punkt gebracht

  • Ein erheblicher Felssturz hat sich auf einer Skipiste des Pitztaler Gletschers in Tirol ereignet, wobei nur durch Zufall Schlimmeres verhindert wurde, da die Felsmassen nachts auf die Piste donnerten
  • Für Unruhe sorgt nun, dass die zuständigen Behörden erst eine Woche später durch einen Pressebericht von dem Vorfall erfuhren, da die Gletscherbahnen den Felssturz nicht gemeldet hatten
red
Akt.