Austria-Star nach Derby-Eklat

Dragovic: "Warum passiert das immer bei Rapid?"

Austria-Verteidiger Aleksandar Dragovic gibt Entwarnung nach seiner Verletzung im Derby. Zum Fan-Eklat nach Schlusspfiff findet er klare Worte.

Martin Huber
Dragovic: "Warum passiert das immer bei Rapid?"
Dragovic: "Das hat im Fußball nichts zu suchen."
GEPA, Imago

"Wir werden besser." Das ist das sportlich positive Fazit von Austria-Verteidiger Aleksandar Dragovic trotz der 1:2-Derbypleite gegen Rapid.

Mit "gemischten Gefühlen" blickt der 100-fache Teamspieler im "Heute"-Gespräch auf das Duell in Hütteldorf zurück. In Minute 53 musste "Drago" vom Platz, weil "der Muskel zumachte". "Es ist nichts Schlimmes. Ich werde alles dafür tun, dass ich am Mittwoch gegen Sturm dabei bin."

Derby-Eklat! Die erschreckenden Bilder des Platzsturms

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    Das sportlich hoch spannende 343. Wiener Derby wurde nur Augenblicke nach dem  Schlusspfiff zu einem Riesen-Fiasko.
    Das sportlich hoch spannende 343. Wiener Derby wurde nur Augenblicke nach dem Schlusspfiff zu einem Riesen-Fiasko.
    GEPA

    "Rapid hatte mehr vom Spiel, aber wir hatten lange die größeren Chancen. Erst im Finish war Rapid einem Tor näher", zieht er Bilanz.

    Da war die Nummer 15 der "Veilchen" nicht mehr am Platz, saß er auf der Ersatzbank. Von dort aus sah er, wie Rapid-Kapitän Seidl das Austria-Duo Galvao und Ranftl beim 1:2 schlecht aussehen ließ und das 343. Derby mit dem Goldtor entschied.

    Fans stürmen den Rasen, ich kenne das nur von Rapid
    Aleksandar Dragovic

    Die Derby-Schande nach Schlusspfiff ließ Dragovic, der von den Belgrad-Derbys mit Roter Stern einiges gewöhnt ist, nicht kalt. "Das hat im Fußball nichts zu suchen", findet er klare Worte.

    "Es gehört sich nicht, dass Böller aus dem Austria-Sektor in Richtung Familientribüne flogen", stellt er klar. "Ich frage mich aber schon, warum passiert es immer bei Rapid, dass die Fans den Rasen stürmen. Ich kenne das aus keinem anderen Stadion."

    Auch die Polizei muss sich hinterfragen
    Aleksandar Dragovic

    Auch das Vorgehen der Polizei wirft für Dragovic, der für Basel, Kiew, Leverkusen und Belgrad in der Champions League verteidigte, Fragen auf: "Es hat viel zu lange gedauert, bis sie eingeschritten sind. Auch die Polizei muss sich hinterfragen."

    "In Belgrad wäre so ein Platzsturm nicht möglich", ist er überzeugt. "Das Polizeiaufgebot ist so groß, dass Randalierern schlichtweg der Platz dafür fehlt."

    In Hütteldorf grenzt der Auswärtssektor direkt an den Familiensektor. Dort sitzen auch Freunde und Familienangehörige der Rapid-Spieler. "Ein leerer Block von zehn oder 15 Metern würde die Situation entschärfen", glaubt Dragovic. "Weil sich dann das gegenseitige Provozieren weniger aufschaukelt."

    mh
    Akt.