Insider spricht Klartext
Derby-Schande: "Egal, ob Rapid oder Austria anfing"
Neun Verletzte forderten die Randale beim Wiener Derby. Peter Stöger, der für beide Klubs spielte: "Mir wird schlecht, wenn ich das sehe."
Neun Verletzte, darunter sechs Polizisten! Das ist die traurige Derby-Bilanz nach dem 343. Duell zwischen Rapid und Austria, das die Hütteldorfer durch ein Tor von Seidl mit 2:1 gewannen.
Direkt nach Schlusspfiff flogen Leuchtkörper und Böller aus dem Austria-Sektor auf die grün-weiße Familientribüne. Dann eskalierte die Situation, rächten sich die Rapid-Fans. Beide Fangruppen stürmten den Rasen, es kam zu Schlägereien. Die Polizei schritt mit Verzögerung ein.
„Irgendwann muss so etwas wie Empathie doch aufkommen“
"Es ist egal, ob die Austria oder Rapid angefangen hat. Wir sind in einer Woche nach der Situation des Hochwassers. Irgendwann muss so etwas wie Empathie doch aufkommen. Mir wird richtig schlecht, wenn ich das sehe", sagt Sky-Experte Peter Stöger, der für Rapid und Austria spielte und mit den "Veilchen" 2013 den letzten Meistertitel holte.
„Ein absolutes No-Go“
Stöger weiter: "Man muss ansprechen, dass das ein absolutes No-Go ist. Als Sportler müssen wir als Vorbilder da sein. Du hast ein volles Stadion, ein Fußballfest, wo Leute von unangenehmen Gedanken wegkommen können. Und wir müssen so etwas jetzt nach einem Derby diskutieren."
„Selbst jemand wie Steffen Hofmann hat keine Möglichkeit, jemanden aufzuhalten“
Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann war selbst am Rasen, redete auf die Rapid-Fans ein, versuchte sie zu stoppen. "Wir haben gesehen, dass selbst jemand wie Steffen Hofmann keine Möglichkeit hat, jemanden dort aufzuhalten", meinte Stöger dazu. "Ich habe nicht das Gefühl, dass es bei diesen Leuten wirklich um den Verein geht, hinter dem sie stehen."
Auf den Punkt gebracht
- Beim Wiener Derby zwischen Rapid und Austria kam es zu schweren Ausschreitungen, bei denen neun Personen, darunter sechs Polizisten, verletzt wurden
- Sky-Experte Peter Stöger, der für beide Klubs spielte, zeigte sich entsetzt und betonte, dass solche Vorfälle inakzeptabel seien und Sportler als Vorbilder fungieren sollten