Aufreger-Szene
Wer ließ Chaoten aufs Feld? Das sagen Polizei und Rapid
Ein Video zeigt, wie Fan-Chaoten nach dem Wiener Derby auf das Spielfeld gelangen. Die Polizei erklärt das Verhalten ihrer szenekundigen Beamten.
Zehn verletzte Stadionbesucher, 17 verletzte Polizisten, knapp 600 Anzeigen – das Wiener Derby verkam am Sonntag nach dem Abpfiff zur Gewaltorgie. Auf die Beteiligten und die beiden Klubs Rapid und Austria kommen harte Strafen zu.
Im Netz verbreitete sich ein Clip, der jene Momente zeigt, bevor sich unter dem Auswärtssektor der Austria-Fans ein Tor öffnete, die Fan-Chaoten auf das Spielfeld stürmten. Die Folge: jene brutale Massenschlägerei, die mehr als zwei Dutzend Verletzte forderte.
Video: Die Aufreger-Szene des Derbys
User im Netz und "Heute"-Leser wunderten sich über das Verhalten von szenekundigen Beamten. Das folgende Video erwecke den Anschein, als hätten sie den Fans das Tor zum Feld geöffnet.
Polizei: Kein Beamter öffnete Tor
Auf "Heute"-Nachfrage streitet die Polizei Wien das vehement ab, schildert: "Szenekundige Beamten der Wiener Polizei, zuständig für die Fans der FK Austria Wien, befanden sich einige Minuten vor dem Platzsturm neben dem Gästesektor im Sektor der 'Familientribüne', um seitlich auf die Austria Fans deeskalierend einzuwirken. Als dieser Versuch keine Wirkung zeigte und der Ordnerdienst die SKB ersuchten, auf das Spielfeld zu kommen, gingen szenekundige Beamte gemeinsam mit dem Ordnerdienst zum Tor, welches zum Platz führt. Der Ordnerdienst öffnete das Tor und sowohl der Ordnerdienst als auch die szenekundigen Beamten gingen durch das Tor."
Im oben gezeigten Video sind die szenekundigen Beamten, erkennbar durch ihre Jacken, dann schon auf der anderen Seite des Tors. Die Polizei sagt weiter: "Einige Fans befanden sich ebenfalls in diesem Bereich. Der Versuch der Beamten das Tor rasch wieder zu schließen gelang aufgrund des Drucks der vielen Fans nicht. Die szenekundigen Beamten versuchten in weiterer Folge am Spielfeld deeskalierend auf die Fans einzuwirken."
Eine Sprecherin betonte, dass keiner der beteiligten Beamten Schlüssel für das Tor habe.
Das sagt der Rapid-Boss
Rapid-Präsident Alexander Wrabetz erklärt auf die "Heute"-Frage, wie die Fans beider Lager aufs Feld gekommen sind: "Das sind laufende Untersuchungen, daher will ich nichts sagen. Auf unserer Seite haben wir den Zaun um einen Meter erhöht, das war offensichtlich nicht ausreichend. Warum dieses Tor zum Austria-Fansektor, das eigentlich eine Sicherheitsschleuse ist, geöffnet wurde, lag nicht in unserem Bereich. Das muss man genau analysieren. Es wurde nicht von Personen, die im Einflussbereich von Rapid sind, geöffnet."