"Gescheitert, gefeuert"

"Raus mit den Versagern" – Kickl rechnet knallhart ab

Die Steiermark befindet sich in der heißen Phase des Wahlkampfes. FPÖ-Chef Kickl donnerte auf einer Veranstaltung gegen die Regierung.

Lukas Leitner
"Raus mit den Versagern" – Kickl rechnet knallhart ab
FPÖ-Chef herbert Kickl donnerte in Leibnitz gegen Bundeskanzler Karl Nehammer.
David Leitner

Die Landtagswahl in der Steiermark bildet den Abschluss des österreichischen Superwahljahres. Laut den Umfragen liefern sich ÖVP und FPÖ ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Platz.

Die Parteien befinden sich in der heißen Phase des Wahlkampfes. Die Zeit tickt – am 24. November müssen sich die Steirer entschieden und könnten damit auch ein politisches Beben auf der Bundesebene auslösen. Aus diesem Anlass lud die FPÖ zu ihrer "Steiermark-Tour" nach Leibnitz ein – eine blaue Hochburg. Bei der Nationalratswahl erlangten die Freiheitlichen dort 39,5 Prozent.

Kickl heizt ein

Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl wohnte der Veranstaltung bei und heizte im grünen Herzen Österreichs ein. "Die Entwicklungen auf Bundesebene zeigen, dass die FPÖ bei der kommenden Landtagswahl in der Steiermark klar stärkste Kraft werden muss, um eine Ausgrenzung und eine Verliererkoalition mit einem grünen oder pinken Beiwagerl zu verhindern! Wir laden jeden Österreicher, der keine Ampel-Landesregierung will, ein, der FPÖ seine Stimme zu geben", schrieb er vor seiner Rede noch auf Facebook.

"Machen unsere Heimat kaputt"

Kickl sei sehr gerne in die Steiermark gekommen, "jetzt wo es so richtig zur Sache geht". Es werde ein fantastisches Ergebnis für die freiheitliche Partei, prophezeite der FPÖ-Chef.

Das, was es jetzt brauche, sei eine "Erdung, eine Bodenständigkeit und eine Verwurzelung". Die anderen Politiker würden aktuell "unsere Heimat kaputt machen". Jetzt sei es wichtig, das "Ruder herumzureisen" und die Bewegung dafür würde es bereits geben.

Zudem bedankte sich Kickl, dass er kommen durfte. "Es tut richtig gut im Gegensatz zu meinen Konfrontationen mit den ganzen Wahnsinnigen in Wien", donnerte der FPÖ-Chef. "Wir machen Politik dafür, dass wir endlich herauskommen aus der negativen Spirale. Ihr sollt es besser haben", polterte Herbert Kickl. Die anderen Parteien würden das nicht zusammenbringen.

"Gescheitert, gefeuert"

Außerdem hätten die Bürger ein Recht auf die Wahrheit. "So ein Desaster wie wir es jetzt haben, hat es noch nie gegeben. Nehammer darf man keine Sekunde mit der Führung dieses Landes betrauen. Der gehört heute hinausgeschmissen und nicht morgen. So würde man es in der Wirtschaft machen, keine Vertragsverlängerung – gescheitert, gefeuert", schoss der Freiheitliche gegen den Bundeskanzler.

Alle würden immer von Verantwortung reden, aber eine Konsequenz gebe es nie. Diesen zweiten Teil wolle die FPÖ einfordern: "Raus mit den Versagern, hinein mit den neuen Kräften, das ist der Weg für eine gute Zukunft", so Kickl.

Lobende Worte gab es hingegen für Mario Kunasek: "Einer, der was im Kopf hat, einer mit 'Mumm in den Knochen'." Die anderen Kandidaten würden hätten keine Chance gegen den freiheitlichen Spitzenkandidaten.

"Werden zu Wähler zweiter Klasse"

Vor nur wenigen Tage habe Kickl zudem die US-Wahl ganz genau beobachtet und dabei ein "Déjà-vu" erlebt. Denn nicht nur in den USA herrsche Ratlosigkeit und Verzweiflung, sondern auch hier in Österreich. "Schlechte Verlierer so weit das Auge reicht", polterte der freiheitliche Frontman. Den historischen Volk bei der Nationalratswahl wolle "das System den Wählern jetzt stehlen".

"Die Nationalratswahl hat die FPÖ gewonnen und sonst niemand. So ein klares Wahlergebnis hat es überhaupt noch nie gegeben. Die ÖVP ist mit einer historischen Schlappe von Platz eins auf zwei gerutscht", donnerte Herbert Kickl.

"Es gibt nur einen Gewinner und ich denke, gerade deshalb wird seit diesem Tag der Wählerwille mit Füßen getreten. Und jetzt gibt es einen Schlag nach dem anderen in das Gesicht der Wähler, die jetzt nach dem abgekarteten Spiel des Bundespräsidenten zu Wählern zweiter Klasse degradiert werden", schoss der FPÖ-Chef.

"Da sind VdB die Bandscheiben rausgesprungen"

Auch bei der Vorgangsweise von Van der Bellen eckte Kickl an. Alles, was bislang gegolten habe, würde nun nicht mehr zählen. "Nicht der stärkste soll eine Regierung bilden, sondern der größte Verlierer. Ich glaube, da sind ihm die Bandscheiben rausgesprungen, wo er das gesagt hat", polterte der Freiheitliche gegen den Bundespräsidenten.

Weiters stellte Kickl die Frage, was bei den Sondierungen herauskommen solle. Jetzt würden sie im geheimen verhandeln, dabei hätten sie das auch schon vor der Wahl getan und alles ausgepackelt. Nun essen sie Tafelspitz und Kalbsschnitzerl. "Ich hätte ihnen Hirn mit Ei serviert", donnerte Kickl.

"Verhindern euren Willen"

Die Wahrheit sei, dass es eigentlich nur eine recht kleine Gruppe von Leuten ist, die verhindern, dass "in Österreich jetzt euer Wille geschieht und echte Weichenstellungen vorgenommen werden". Das würde nur mit einem "freiheitlichen Volkskanzler gelingen", so Kickl.

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    Sabine Hertel; Helmut Graf; "Heute"-Collage

    Auf den Punkt gebracht

    • In der heißen Phase des Wahlkampfes in der Steiermark rechnet FPÖ-Chef Herbert Kickl scharf mit der Regierung ab und fordert die Wähler auf, die FPÖ zu unterstützen, um eine "Verliererkoalition" zu verhindern
    • Kickl kritisiert die aktuelle politische Führung scharf und betont, dass nur die FPÖ in der Lage sei, Österreich aus der "negativen Spirale" herauszuführen und den Willen des Volkes umzusetzen
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    Akt.