Sät Missgunst und Zwietracht
"Ablenkungsversuch" – Stocker donnert gegen Kickl-FPÖ
Die FPÖ polterte am Dienstagvormittag gegen Bundeskanzler Karl Nehammer und die ÖVP. Die Volkspartei wollte das aber nicht so auf sich sitzen lassen.
Kurz bevor die Sondierungen zwischen der SPÖ und ÖVP im Palais Epstein in Wien in die nächste Runde gingen, veranstaltete FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker eine Pressekonferenz mit dem Titel "Nehammer allein zu Haus?" und tobte nicht nur gegen den Bundeskanzler, sondern auch gegen die Übergangsregierung.
"König ohne Reich"
Immerhin sei es ihre einzige Aufgabe "weiter zu verwalten, aber nicht zu gestalten". Diese Usance sei aber mit der Maut-Erhöhung gebrochen worden. Zudem würden gegen Nehammer auch in der eigenen Partei immer mehr Stimmen laut werden und sich von ihm abwenden, erklärte Hafenecker und nannte etwa den Abgang von Verfassungsministerin Karoline Edtstadler als Beispiel.
"Ein König ohne Reich, oder ein Kanzler ohne Gefolgschaft", polterte der freiheitliche General. Darüber hinaus hätten SPÖ und ÖVP den Auftrag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen nicht verstanden. Dieser betonte nämlich, dass es darum gehe, dass eine stabile Regierung rasch gebildet werde. Die Sondierungsteams hätten letzte Woche aber "Herbstferien gemacht".
"Nehammer und Co. – offensichtlich geht es ihnen nur um Posten, jedoch nicht um das Land. Anders ist dieses Basteln an einer Verlierer-Koalition – fernab des Wählerwillens – nicht erklärbar", so FPÖ-Chef Herbert Kickl auf Facebook.
ÖVP schießt zurück
Die Vorwürfe von FPÖ-Generalsekretär Hafenecker wollte die Volkspartei so nicht stehen lassen und ÖVP-General Christian Stocker holte zu einem Gegenschlag aus. In einer Presseaussendung schoss er gegen die Kickl-FPÖ.
"Die FPÖ bleibt ihrer Linie treu: Herbert Kickl geht es nur darum, Missgunst und Zwietracht zu säen. Die heutige Pressekonferenz von Kickls Generalsekretär Christian Hafenecker hat daran festgehalten. Dabei hat er nur ein Ziel verfolgt: Nämlich abzulenken", so Stocker.
FPÖ wolle nur "ablenken"
Laut Stocker wollte Hafenecker davon ablenken, wohin es mit FPÖ-Chef Kickl geht. "Einen Eindruck davon haben wir vergangene Woche bekommen: Die erste Amtshandlung des blauen Nationalratspräsidenten Rosenkranz war das exakte Gegenteil dessen, was er in seiner Antrittsrede im Parlament versprochen hat", erklärte der ÖVP-General.
"Mit dem Empfang von Viktor Orbán hat Walter Rosenkranz aus dem Haus der Demokratie das Haus der FPÖ gemacht. Von dieser radikalen Kickl-Politik wenden sich die Menschen zurecht ab. Auch davon will Hafenecker mit seinen Schimpftiraden ablenken", donnerte Stocker.
"FPÖ-Chef Herbert Kickl will unsere Republik umbauen – das ist kein guter Plan für Österreich oder die Menschen in unserem Land", betonte Christian Stocker.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Kurz vor den Sondierungen zwischen SPÖ und ÖVP kritisierte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker in einer Pressekonferenz scharf Bundeskanzler Nehammer und die Übergangsregierung, während er eine Regierung unter FPÖ-Chef Herbert Kickl forderte
- Die ÖVP konterte durch ihren Generalsekretär Christian Stocker, der der FPÖ vorwarf, nur Missgunst und Zwietracht zu säen und von ihrer eigenen radikalen Politik abzulenken