Über 8.000 Euro weniger

AMS, Pensionen: Die konkrete Spar-Liste der Regierung

Vor einer Woche stellten FPÖ und ÖVP ihre Sparpläne für die Sanierung des Budgets vor. "Heute" weiß, was das für die Menschen bedeutet.

Lukas Leitner
AMS, Pensionen: Die konkrete Spar-Liste der Regierung
"Heute" rechnete nach, um wie viel die Pensionen sinken.
Helmut Graf; Imago; "Heute"-Collage

Seit rund zwei Wochen befinden sich nun FPÖ und ÖVP in Regierungsverhandlungen, nachdem die Austro-Ampel krachend gescheitert ist. In dieser Zeit konnten in den blau-schwarzen Koalitionsgesprächen bereits einige Fortschritte erzielt werden.

Die Eckdaten der Sparliste

So wurde schon in der Vorwoche ein konkreter Plan für die Sanierung des Budgetlochs präsentiert. Bekannt war bereits, dass über sieben Jahre eingespart werden soll – insgesamt beläuft sich das ganze Volumen damit auf etwas über 18 Milliarden Euro und für 2025 müssen 6,3 Milliarden in die Staatskasse fließen.

Am Donnerstag präsentierten ÖVP-Generalsekretär August Wöginger und FPÖ-Finanzsprecher Hubert Fuchs die Eckpunkte des Sparplans und sorgten in ganz Österreich für Aufregung. Darunter befanden sich nämlich auch knallharte Maßnahmen, wie das Ende des Klimabonus oder die Abschaffung der Zuverdienstmöglichkeit bei Arbeitslosengeld und Notstandshilfe.

Sparen – auch bei Pensionen

Die Sanierung des Budgets trifft alle Bereiche in Österreich – auch die Pensionen. Hier dürfte es zu einer Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge kommen: Von 5,1 Prozent auf sechs Prozent. Im Börserl der Pensionisten wird also weniger übrig bleiben – Blau-Schwarz will dadurch 270 Millionen Euro einsparen.

So weit sinken die Pensionen

Doch was bedeutet das jetzt für die Österreicher? "Heute" rechnete durch, wie sich die neuen Anpassungen auf die Pensionen auswirken. Erhält man beispielsweise eine monatliche Bruttopension von 1.200 Euro, bleiben aktuell nach allen Abzügen noch 1.138,80 Euro übrig. Mit dem neuen Sparpaket sinkt dieser Wert auf 1.128 Euro – im Monat hat man also 10,80 Euro weniger zur Verfügung, im Jahr 151 Euro.

Bei Frauen liegt die durchschnittliche Pension bei 1.400 Euro brutto (1328,60 Euro netto). Sie verlieren monatlich 12,60 Euro und jährlich 175 Euro. Das ist aber noch nicht alles, denn die Lebenserwartung von Frauen betrug 2019 84,2 Jahre. Das Pensionsantrittsalter liegt 2025 bei 61 Jahren.

Heißt: In 23,2 Jahren Pension verlieren Frauen mit einer Durchschnittspension rund 4.060 Euro

Über 8.000 Euro weniger

Hart trifft es dabei auch die Männer, denn ihre Durchschnittspension liegt bei 2.374 Euro brutto im Monat. Mit dem neuen Sparpaket bleiben statt 2.012,71 nur noch 1.999,96 Euro über. Im Jahr ein Verlust von 193 Euro. Die Lebenserwartung hier liegt bei 79,5 Jahren, der Pensionsantritt bei 65.

Heißt: In 14,5 Jahren Pension verlieren Männer mit einer Durchschnittspension rund 2.798,5 Euro.

In die Höhe schießen die Verluste vor allem bei Spitzenpensionisten. Bei einem Nettobetrag von 4.000 Euro, verlieren Frauen über die gesamte Pension 8.630,40 Euro, Männer 5.394 Euro.

Einsparungen beim AMS

Auch beim AMS will die zukünftige blau-schwarze Regierung knallharte Einsparungsmaßnahmen durchbringen. Konkret handelt es sich dabei um die Abschaffung der Zuverdienstmöglichkeit bei Arbeitslosengeld und Notstandshilfe – Sparpotential von 82,5 Millionen Euro, so der Plan.

Bislang dürfen Arbeitslose und Notstandbezieher nämlich bis zur Geringfügigkeitsgrenze dazuverdienen, ohne dass der AMS-Bezug gekürzt wird. So konnte 2025 neben dem AMS-Geld 551,10 Euro brutto pro Monat zusätzlich erwirtschaftet werden.

Die Veränderung betrifft laut aktuellen Daten des AMS im Schnitt 28.000 Arbeitslose und 34.000 Notstandshilfebezieher. Sie dürfen mit der neuen Verordnung dann nichts mehr geringfügig dazuverdienen.

Auch bei den Mindestsicherungsbeziehern verändert sich damit einiges, denn bei ihnen wird die Mindestsicherung um die Höhe des Zuverdienstes gekürzt. Verdient man dann also 300 Euro im Monat dazu, werden diese wiederum von der Mindestsicherung abgezogen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • FPÖ und ÖVP haben harte Sparpläne zur Sanierung des Budgets vorgestellt, die Einsparungen von über 18 Milliarden Euro über sieben Jahre vorsehen.
    • Zu den Maßnahmen gehören unter anderem die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge für Pensionisten und die Abschaffung der Zuverdienstmöglichkeit bei Arbeitslosengeld und Notstandshilfe, was zu erheblichen finanziellen Einbußen für viele Österreicher führen wird.
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