Langes Posting auf Facebook

"Liebe Feinde!" FPÖ-Chef Kickl rechnet knallhart ab

FPÖ-Chef Herbert Kickl hat sich am Sonntag in einem Posting auf Facebook ausführlich zu Wort gemeldet – und dabei kein Blatt vor den Mund genommen.
André Wilding
02.02.2025, 09:55

"Liebe Österreicherinnen und Österreicher! Liebe Freunde! Nicht zu vergessen natürlich auch: liebe Feinde!" – mit diesen Worten beginnt FPÖ-Chef Herbert Kickl am Sonntag sein Facebook-Posting, das es in sich hat. Denn darin spricht der 56-Jährige Klartext!

"Ihr hört und seht es ja jeden Tag auf allen Kanälen selbst: Kräfte in Medien, Politik und der so genannten 'Zivilgesellschaft', Stimmen aus dem In- und Ausland, bemühen sich darum, eine Regierung unter Führung der FPÖ zu verhindern", so Kickl.

"Gezielte Verunsicherung"

So werden laut dem FPÖ-Chef "im Stundentakt" diverse Gerüchte "über unsere Verhandlungen in die Welt gesetzt. Angebliche Insider plaudern aus dem Nähkästchen, Tratsch und Klatsch wird als objektive Information ausgegeben."

Kickl: "All das dient dazu, Misstrauen zu schüren, Ängste anzufachen und zu bedienen. Und nicht zuletzt lässt sich mit gezielter Verunsicherung der Bevölkerung auch noch ein gutes Geschäft machen."

In diesen Plan passe es laut dem FPÖ-Chef nur zu gut, "dass uns diese Woche wieder einmal ein neues Personen-Komitee gegen rechts vorgestellt worden ist. Allesamt angeblich einflussreiche Personen, selbsternannte Autoritäten, ja gar Legenden aus dem sogenannten "Gutmenschen"-Lager, die unumwunden sagen, dass es ihr Hauptziel ist, die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP zum Scheitern zu bringen."

Kickl muss Schmunzeln

Das habe den gebürtigen Kärntner "zum Schmunzeln" gebracht. Der Grund: "Es war wieder nichts Neues, wieder nichts, was wir nicht längst kennen. Nur der nächste Anlauf mit dem Totschlagsargument des Rechtsextremismus. Wieder dient das Ganze in Wahrheit nur dazu, den Wählerwillen zu ignorieren."

Und weiter: "Wieder spalten genau diese 'Aktionisten' damit unsere Gesellschaft bis an den Rand des Zusammenbruches. Mehr Verachtung für die demokratischen Grundwerte, kann man eigentlich kaum zeigen." Doch die Bevölkerung habe das laut Kickl schon "alles längst durchschaut."

Keine Verbesserung "ohne Veränderung"

"Eines ist doch völlig klar: Verbesserung gibt es nicht ohne Veränderung. Das gilt überall im Leben, so auch in der Politik. Und politische Veränderung bedeutet neue Sichtweisen, neue Standpunkte, neue Lösungsmechanismen, neue Verantwortlichkeiten, neue Personen. Wenn immer dieselben, immer dasselbe mit denselben Methoden tun aber davon andere Ergebnisse erwarten, ist das dumm und verantwortungslos", stellt Kickl in seinem Posting klar.

Der Großteil der Bevölkerung sehe das "genauso wie wir". "Und über diese notwendigen Verbesserungen und damit Veränderungen verhandeln wird gerade. Mit einem Partner, der Veränderung und Teilen nicht unbedingt gewohnt ist. Aber trotzdem ist beides das Gebot der Stunde, damit Österreich und seine Bevölkerung diese schwierigen Zeiten bestmöglich überstehen", so der FPÖ-Chef.

"Österreichern gute Jahre bringen"

Die Freiheitlichen würden daher weiterhin ein großes Ziel verfolgen: "Den Österreicherinnen und Österreichern gute Jahre zu bringen. Wir tun das in aller Ruhe, klar und konsequent."

Kickl: "Das gilt für alle unsere Inhalte: vom Abstellen der illegalen Migration und des Asylmissbrauchs, eine sozial gerechte Sanierung des Schulden-Budgets unter Mithilfe der Banken, eine Sicherheitsoffensive für unsere Bürger, ein ehrlicher Blick und eine ehrliche Analyse der Fehlentscheidungen der Corona Zeit ( Ein: "Wir haben es nicht besser gewusst" ist zwar bequem, aber entspricht nicht der Wahrheit), NULL-Toleranz gegenüber den Intoleranten und jenen, die unsere Werte und Lebensweise verachten und angreifen, Neutralitäts- und Friedenspolitik, eine selbstbewusste österreichische Stimme auf europäischer Ebene, die Entlastung von Leistung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, bis hin zu einer notwendigen Reform des ORF, den Schutz der freien Meinungsäußerung etc."

Das oberste Gebot sei der "Schulterschluss mit der eigenen Bevölkerung, das ehrliche Regieren, das es so dringend braucht." Denn: "Ehrlich zu regieren heißt auch, einig zu regieren. Dazu braucht es Vertrauen. Ich kann für uns sagen, dass wir Vertrauen in unser Gegenüber haben, auch wenn wir in einzelnen Bereichen unterschiedliche Ansichten haben. Das ist kein Widerspruch. Und wir gehen davon aus, dass es sich auch umgekehrt so verhält."

Kickl sagt in seinem Facebook-Posting auch: "Ohne ein solches Vertrauen hätten wir ja gar nicht mit Verhandlungen begonnen. Auf Basis dieses Vertrauens haben wir bisher verhandelt. Und mit diesem Vertrauen starten wir auch in die kommende Woche. Für gute Jahre für Österreich, für ein ehrliches und einiges Regieren."

"Ampel keine Lösung, sondern Problem"

Zum Abschluss geht der FPÖ-Chef auch noch auf eine mögliche Ampel-Regierung ein – und erteilt dieser eine klare Abfuhr. "Wenn jemand schon vergessen oder verdrängt hat, wie ein Land mit einer Ampel Regierung aussieht, soll er doch nur über die Grenze nach Deutschland schauen, wo ein Staat von einem der stärksten in kürzester Zeit zum Schlusslicht wurde, wirtschaftlich und gesellschaftlich.

Und: "Ein Land, von dem ein Herr Merz als Spitzenkandidat der CDU öffentlich im TV sagt, dass es jeden Tag Massenvergewaltigungen gibt! Von Messerstechereien und anderen Phänomenen der angeblichen Moderne ganz zu schweigen. - Eine Ampel ist also keine Lösung, sondern sie ist das Problem.

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 02.02.2025, 12:22, 02.02.2025, 09:55
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