Tierischer Instinkt

Halter tot! Hauskatze frisst zuerst die Lippen

Eine makabere Vorstellung, aber unsere Haustiere denken nicht an "Leichenfledderei" wenn der Hunger groß ist – Dann wird das tote Frauli angeknabbert.
19.02.2025, 09:50

"Ja nichts verkommen lassen", denken sich unsere Haustiere offenbar, wenn man zu Hause tot umfällt und es Tage dauert, bis es einem zweiten auffällt. Pathologen berichten nämlich immer wieder von Fällen, wo das geliebte Haustier den verstorbenen Besitzer als "Beef Tatar" betrachtet und sich an der Leiche labt. Die vorhergegangene Beziehung spielt dabei keine Rolle.

Katze zuerst!

Für Zoologen ist es völlig nachvollziehbar, dass die Katze zuerst "knabbern" kommt. Die Samtpfote hat wesentlich kürzere Fressintervalle als der Hund und auch weniger Geduld. Dazu kommt noch eine schlechte Verträglichkeit für verwestes Fleisch, weshalb die Katze bestimmt nicht darauf warten wird, bis Frauchen oder Herrchen am Vorzimmerboden zu müffeln beginnt.

Beim Hund ist unser Geruch ebenfalls entscheidend für den Zeitpunkt. Solange wir nach Frauchen oder Herrchen riechen, wird er sich noch der Trauer hingeben und dem aufkeimenden Hunger wenig Beachtung schenken. Durch den Verwesungsprozess verändert sich aber unser ganz individueller Geruch nach und nach und macht uns zunehmend zu einem "Fremden", der sich nicht mehr rührt.

Haustiere: Studien zur Katze

Laut einer gewöhnungsbedürftigen Untersuchung eines Forschungsteams der Universität Lille in Frankreich weiß man allerdings, dass selbst unsere loyalen Hunde maximal 24 Stunden warten, bis sie uns als potenzielles Futter betrachten. Vor allem, wenn bereits Blut fließt, ist der Instinkt oft größer als die Trauer.

Kopf und Gesicht

Der Leichnam wurde sowohl von der Katze, als auch vom Hund zunächst im Gesicht und Kopfbereich angeknabbert. Vermutungen zufolge, soll so das Haustier ein letztes Mal versuchen, eine Reaktion des Verstorbenen auszulösen. Zuerst wird gestupst, geleckt und irgendwann gezwickt und gebissen. Katzen laben sich meist zuerst an unseren Lippen.

Im Jahr 2006 im US-Bundesstaat New York kam es zu einem recht traurig-grauslichen Fall, als die Besitzerin zweier Hunde erst nach einem Monat in ihrer Wohnung entdeckt wurde. Eigentlich wurde nur ein Teil des Schädels entdeckt, denn ihre Hunde hatten nur mit Hilfe ihres Leichnams überlebt und sie aufgefressen.

Abschließend kann man aber sagen, bevor man jetzt Hund und Katze verteufelt: Jedes Tier würde sein Überleben unseren Moralvorstellungen vorziehen und einen leblosen Körper als das sehen, was er eigentlich auch ist: Eine Futterquelle.

Haustiere: Studien zum Hund
{title && {title} } tine,red, {title && {title} } Akt. 19.02.2025, 11:03, 19.02.2025, 09:50
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