Tierisches Wissen

Neue Studie lüftet Geheimnis über rothaarige Katzen

Gleich zwei Wissenschafts-Teams fanden endlich das verantwortliche Gen für die rote Fellfarbe bei Katzen, doch seine Funktion überrascht.

Neue Studie lüftet Geheimnis über rothaarige Katzen
So putzig! Rote Katzen sind immer etwas ganz Besonderes.
Getty Images/iStockphoto

Gute Frage, ob jetzt tatsächlich die Faszination der roten Katzen, oder doch der schwarzen Samtpfoten größer ist. Während schwarze Katzen teilweise noch immer mit dem "Hexen-Unglücks-Image" kämpfen, sollen ja die roten Exemplare ganz besondere Charaktereigenschaften haben und jeden Haushalt noch "kätzischer" gestalten als ihre andersfarbigen Kollegen.

Naja, vieles wird sich wohl auch wissenschaftlich nie lösen lassen, aber zumindest den roten Farbcode konnten nun zwei Forschungsteams von der Stanford Universität, Kalifornien (USA) und der Universität Kyushu in Japan entschlüsseln.

Das Geschlecht

Es ist kein Zufall, dass rote oder rötliche Katzen meist männlich sind (wie dreifarbige zu 99 Prozent weiblich). Der Theorie nach läge es nämlich daran, dass der Farbcode auf dem X-Chromosom zu finden ist und Männchen daher selten mehrfarbig sein können, da ja das zweite das Y-Chromosom ist. Weibchen mit zweimal X können von beiden Eltern die Farbe also "mischen" – Männchen nicht.

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    Rote Katzen sind zu 80 Prozent männlich. Bei weiblichen Tieren muss Vater UND Mutter eine rote Grundfarbe tragen, weil die Farbe über das X-Chromosom vererbt wird. 
    Rote Katzen sind zu 80 Prozent männlich. Bei weiblichen Tieren muss Vater UND Mutter eine rote Grundfarbe tragen, weil die Farbe über das X-Chromosom vererbt wird.
    Getty Images

    Theorie? Ja, richtig – diese These ist eine Vermutung, da das zuständige Protein namens "Mc1r", welches von einem Gen gebildet wird und beim Menschen und vielen anderen Säugetieren für dunkle oder – wenn es mutiert – rötliche Pigmente in den Hautzellen sorgt, gar nicht auf dem X-Chromosom liegt. Mysteriös! Warum rote Katzen also rot sind, konnte bisher immer noch nicht enträtselt werden.

    Suche nach dem Gen

    Es musste also laut den Forschern ein anderes Gen für das hübsche Katzen-Orange verantwortlich sein und nach vielen Untersuchungen der RNA und der Ribosomen (erzeugen Proteine in den Hautzellen) stellte man fest, dass sich ein Gen namens "Arhgap36" seltsamerweise bei der Katze für die rote Farbe zuständig zeigt. Dieses Gen war bisher noch nie für Haut, Haar oder Fell in Betracht gezogen worden, da es bei den meisten Säugetieren für ganz andere Mechanismen zuständig ist.

    Die untersuchten 188 Katzengenome aus einer Datenbank in den USA, 28 Katzen aus Japan und weitere 258 Genome weltweit können sich aber nicht irren und untermauerten die Feststellung, welche nun im Wissenschaftsjournal "Science" publiziert wurde.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Zwei Forschungsteams aus den USA und Japan haben das Gen "Arhgap36" als verantwortlich für die rote Fellfarbe bei Katzen identifiziert, was überraschend ist, da dieses Gen bisher nicht mit Haut, Haar oder Fell in Verbindung gebracht wurde.
    • Die Entdeckung, die im Wissenschaftsjournal "Science" veröffentlicht wurde, könnte auch helfen, die historische Verbreitung der Mutation, wie bei ägyptischen Katzenmumien, besser zu verstehen.
    red, tine
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