Tierisch teure Schnüffelei

Deshalb wurde das Trüffelschwein abgelöst

Lange Zeit ging man davon aus, dass ein Luxus-Lebensmittel wie Trüffel nur von Schweinen gefunden werden konnte.
23.02.2025, 08:07

Das wohl lukrativste Haustier war mit Sicherheit einmal das Trüffelschwein, denn der schwarze oder weiße Speisepilz galt immer schon als Luxus-Lebensmittel. Da er aber für Menschen nur mit viel Glück gefunden werden kann, hat man sich den Schweinen bedient, um die Knolle zu lokalisieren.

Symbiose

Echte Trüffel gehen mit den feinen Wurzeln eines Baums eine Art Symbiose ein und das auch noch zehn bis 20 Zentimeter unter der Erde. Kein Wunder also, weshalb der Pilz so teuer ist und nur mit kleiner Erfolgschance und viel Geduld gezüchtet werden kann.

Die Zucht

Hierbei müssen Setzlinge mit den Trüffelsporen im Gewächshaus "geimpft" und gezogen werden, bevor man sie ins Freiland setzt und etwa sieben bis oft auch zwölf Jahre Geduld aufbringen muss, bis man die erste Trüffelernte einfahren kann. Die notwendige Ökologie bei Pilzen ist äußerst sensibel und verzeiht kaum Fehler.

Trüffelsucher haben also nach einer Möglichkeit gesucht, die echte Knolle unter der Erde zu finden, ohne den gesamten Wald umgraben zu müssen. Schnell fand man jedoch heraus, dass der Geruch der Trüffel dem Sexuallockstoff eines Ebers ähnelt, weshalb die "schweinischen" Damen magisch davon angezogen wurden. Jackpot, oder doch nicht?

Schade, schade

Tierschützer hatten sich bestimmt über die neue Aufgabe des Schweins gefreut, denn immerhin entgingen Trüffelschweine dem Schlachter, aber das Glück war nicht von langer Dauer. Trüffelschweine sind wenig subtil, wenn es darum geht zu graben und etwas Leckeres dem Herrchen zu überlassen – soll heißen – sehr oft, wurde der ausgebuddelte Trüffel in Windeseile vom "Babe" verschlungen und die Suche war völlige umsonst.

Trüffelgebiete in Europa:

Die bekanntesten und exklusivsten Trüffel kommen aus Frankreich (Perigord, Burgund, Piemont) oder Italien (Alba), aber auch in Kroatien findet man die teure Knolle, oder im österreichischen Leithagebirge.

Tipp: Trüffel verbindet sich besonders gerne mit den Wurzeln der Eiche.

Auch die Schäden an den Baumwurzeln waren durch die 200 Kilogramm schweren Suchschweinchen vielen Förstern bald zu groß, weshalb beispielsweise in Italien bereits in den 80ern das Trüffelschwein verboten wurde.

Dann kam der Hund

Tja, wer oder was kommt einem sofort in den Sinn, wenn es darum geht etwas Besonderes aufzuspüren? Richtig – der Hund! Was früher zwar sehr bemüht, aber dann doch zu unkontrolliert das Schwein erledigte, wird heute von gut ausgebildeten "Trüffelhunden" vollzogen. Hunde sind nämlich selbst am Pilz nicht interessiert und zerstören auch die umliegende Fauna nicht.

Vor allem der sogenannte "Lagotto Romagnolo" eignet sich besonders für die Trüffelsuche.
Getty Images/iStockphoto
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