Forscher der Universität Helsinki und der Universität Zürich haben kürzlich eine interessante Theorie zum Kaninchen belegen können. Die ständig nachwachsenden Zähne landen öfter im Verdauungstrakt der Mümmler – mit gutem Grund.
Was unsere Zähne betrifft, kommt die Evolution mit unserem Alterungsprozess kaum nach, sonst hätte sie wohl schon für biologische, dritte Beißerchen gesorgt. Das Kaninchen jedoch kann über solche Probleme nur müde lächeln, denn seine Zähne wachsen ein Leben lang. Solange es also permanent mümmelt und kaut, werden die Zähne auch nicht zu lang und das Haustier bleibt gesund.
Kaninchen müssen permanent kauen und ihre Zähne abnützen, da die Beißerchen mit 1,5 Millimeter Nachwuchslänge pro Woche schnell zu lang werden und das Tier qualvoll verhungern würde, nachdem es zu Verletzungen und Entzündungen im Maul kommt. Um jedoch das Gewicht nicht negativ zu beeinflussen, ist Heu das wichtigste Futter, welches immer zur Verfügung stehen sollte.
Wissenschaftler haben jetzt jedoch herausgefunden, wie das kleine Haserl seinen Bedarf an Mineralien und Kalzium für das ständige Zahnwachstum deckt, denn immer stehen ja keine Lecksteine aus dem Handel zur Verfügung. Spoiler-Alarm? Die kann man sich jetzt sparen.
Eigentlich logisch, dass ein Kaninchen durch den permanenten Abrieb von Zahnschmelz und Dentin auch viel davon schluckt, doch dass sie es auch tatsächlich verwerten können, war bislang noch unbekannt. Die Antwort der Forscher ist aber ein klares "Ja", denn die Ergebnisse der Studie sprechen für sich.
Zwei verschiedene Futtermischungen wurden verglichen, indem man nur in einem Futter herkömmliches Kalzium beimengte, während die andere Futtermischung ohne auskommen musste. Die darauffolgende Untersuchung von Kot, Urin und Blut der Kaninchen bestätigte die These, dass der Zahnabrieb den Mümmler mit allen Mineralstoffen versorgt, die er so braucht. Es soll sogar gesünder sein, auf zu viel Mineralzusätze im Futter zu verzichten, damit die Nieren durch das überschüssige Kalzium, Magnesium und durch zu viel Phosphor keine Überstunden machen müssen.
Weitere Studie seien jetzt allerdings notwendig, um die bestmögliche Ernährung der Kaninchen zu gewährleisten und allfällig falsche Erkenntnisse zu berichtigen.