Wirtschaft protestiert

"Gefährdet Existenzen" – Brandbrief an Ampel-Verhandler

"Österreich braucht sofort eine Regierung", appelliert die Junge Industrie an Ampelverhandler:  "Übernehmen Sie Verantwortung, bevor es zu spät ist."

Angela Sellner
"Gefährdet Existenzen" – Brandbrief an Ampel-Verhandler
Julia Aichhorn, Bundesvorsitzende der Jungen Industrie, richtet mit Landes-Kollegen Offenen Brief an Regierungsverhandler.
Junge Industrie

Seit der Nationalratswahl sind fast drei Monate vergangen und Österreich hat noch immer keine neue Regierung. Vielen, insbesondere Unternehmern, reißt langsam der Geduldsfaden. Täglich gehen Firmen pleite, die Wirtschaft steht am Abgrund, das Budgetloch ist riesig.

Die Vorsitzende der Jungen Industrie, Julia Aichhorn, richtet nun gemeinsam mit allen Landesvorsitzenden einen offenen Brief an alle Ampel-Verhandler – denn man habe große Sorge, als Standort den Anschluss zu verlieren.

"Österreichs Wirtschaft braucht endlich Klarheit und positive Impulse. Es geht um den Erhalt von Arbeitsplätzen, unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit den gemeinsamen Wohlstand. Jeder weitere Tag ohne Regierung gefährdet Existenzen, verschärft die Unsicherheit und vergrößert das Budgetdefizit", heißt es in dem Schreiben.

Jeder weitere Tag ohne Regierung gefährdet Existenzen
Junge Industrie
in Offenem Brief an Koalitionsverhandler

"Positive Impulse für Wirtschaft"

Fünf Forderungen haben die Unterzeichner. Sie wollen "sofort eine handlungsfähige Regierung". Wichtig seien "positive Impulse für die Wirtschaft", dazu zähle etwa "radikaler Bürokratieabbau". Verlangt wird zudem Budgetdisziplin "Insbesondere brauchen wir eine echte Pensionsreform", auch die Bildungskarenz gehöre auf den Prüfstand.

Ein Anliegen ist der Jungen Industrie zudem die Förderung von Wirtschaftsbildung, Unternehmertum, Talenten. Und, so der Appell im Brief: "Keine neuen Steuern!".

"Bevor es zu spät ist"

Was Österreich jetzt brauche, sei "mehr als eine Regierung – eine Vision". "Zeigen Sie Mut zu systemischen Veränderungen", fordert die Junge Industrie die Verhandler von ÖVP, SPÖ und Neos auf.

Die Zeit des Zögerns sei vorbei. "Jetzt braucht es Entschlossenheit. Es braucht Politiker, die Verantwortung übernehmen – bevor es zu spät ist", so der dramatische Schlussappell.

Für ÖVP, SPÖ und Neos geht es diese Woche ans Eingemachte. Ab Dienstag finden die Ampel-Verhandlungen auf Chefebene statt, in der Steuerungsgruppe mit den Parteivorsitzenden. Auf der Agenda stehen die entscheidenden Fragen insbesondere zur Budgetkonsolidierung. Ob man sich da zusammenraufen kann, daran hängt das Schicksal der Dreierkoalition.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Junge Industrie appelliert in einem offenen Brief an die Ampel-Verhandler, schnell eine handlungsfähige Regierung zu bilden, um die Wirtschaft zu stabilisieren und Existenzen zu sichern.
    • Sie fordern unter anderem radikalen Bürokratieabbau, Budgetdisziplin und keine neuen Steuern, da die Unsicherheit und das Budgetdefizit ohne Regierung weiter zunehmen.
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    Akt.