"Heute"-Umfrage zu Asyl

85 Prozent wollen Straftäter nach Syrien abschieben

Aufgrund des Krieges gelten Afghanistan und Syrien als nicht sicher. Abgeschoben wird dorthin nicht. Die Österreicher wollen, dass sich das ändert.

Robert Zwickelsdorfer
85 Prozent wollen Straftäter nach Syrien abschieben
Die Österreicher wollen, dass straffällig gewordene Asylwerber auch nach Afghanistan und Syrien abgeschoben werden.
Michael Kappeler / dpa / picturedesk.com

Es war eine spektakuläre Entscheidung, die der Verfassungsgerichtshof in der vergangenen Woche getroffen hat. Er hat eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts bestätigt, wonach ein abgelehnter Asylwerber aus Syrien die Heimreise antreten muss.

"Keine existenzbedrohende Lage" für Syrer

Der Syrer habe nämlich im Asylverfahren keinen Grund vorgebracht hat, der die Gewährung von Asyl rechtfertigen würde. Es "sei nicht davon auszugehen", dass der Mann in seiner Heimat in eine "existenzbedrohende Lage" käme. Die Sicherheitslage in der syrischen Hauptstadt Damaskus sei "nicht derart instabil", dass der Mann mit dem Tod zu rechnen habe.

Doch was halten die Österreicher von der Forderung, dass straffällige Asylwerber aus Afghanistan oder Syrien abgeschoben werden können? Das hat "Unique Research" für "Heute" 800 Personen ab 16 Jahren befragt (Mix aus Telefon und Online, max. Schwankungsbreite ±3,5 Prozent). Die Ergebnisse sind – quer durch die Parteien – eindeutig:

Riesen-Mehrheit für Abschiebungen
65 Prozent der Befragten sprechen sich "sehr" für derartige Abschiebungen Straffälliger aus. Weitere 20 Prozent sind "eher dafür". Gegen eine solche Maßnahme ist gerade einmal jeder zehnte Österreicher.

Fast 100 Prozent der Blauen dafür
Überwältigend ist die Zustimmung der FPÖ-Anhänger zu dieser Forderung. 97 Prozent befürworten diese Maßnahme, nur ein Prozent ist dagegen, der Rest machte keine Angabe oder weiß es nicht.

Klare Verhältnisse auch bei der ÖVP
Fans der Volkspartei wollen zu 91 Prozent, dass es zur Abschiebung von straffälligen Asylwerbern nach Afghanistan und Syrien kommt. Sechs Prozent sind mehr oder weniger stark dagegen.

Neos-Wähler im Mittelfeld
Auch bei den Anhängern der Pinken überwiegen mit 81 Prozent klar die Befürworter der Abschiebungen. Aber: Zumindest 16 Prozent wollen derartige Zwangsmaßnahmen nicht.

Grüne und SPÖ-Sympathisanten am großzügigsten
Wähler der Grünen und der Sozialdemokratie sprechen sich jeweils zu rund drei Viertel für die Außerlandesbringung von straffälligen Asylwerbern nach Afghanistan und Syrien aus. Jeweils ein Fünftel von ihnen lehnt das ab.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Umfrage von "Heute" zeigt, dass 85 Prozent der Österreicher die Abschiebung straffälliger Asylwerber nach Syrien und Afghanistan befürworten, trotz der unsicheren Lage in diesen Ländern
    • Besonders hohe Zustimmung gibt es bei Anhängern der FPÖ (97 Prozent) und der ÖVP (91 Prozent), während auch eine Mehrheit der Grünen- und SPÖ-Wähler (jeweils rund 75 Prozent) diese Maßnahme unterstützt
    bob
    Akt.