"Bruder soll 175.000 Euro zahlen, sonst töte ich dich!"

Es liest sich wie ein Thriller. Der 31-jährige Mann mit türkischen Wurzeln wollte im Frühjahr ein Linzer Lokal besuchen. Die Entführer sollen das gewusst und gewartet haben, bis er das Restaurant verlässt. Gegen 19 Uhr wurde das Opfer in einen Kastenwagen gezerrt, im Laderaum gefesselt. Danach wurde er schwer misshandelt und nach Wien entführt.

Durch Zeugen konnte die Polizei die Täter verfolgen, war ihnen auf der Spur. Schließlich fanden sie durch Handypeilung das Opfer in der Bundeshauptstadt, die mutmaßlichen Täter wurden festgenommen.

Drei Männer angeklagt

Eine Frau aus Deutschland und drei Männer aus Syrien wurden jetzt angeklagt. Die Anklage lautet auf "Erpresserische Entführung". Der Strafrahmen beträgt von zehn bis 20 Jahren Freiheitsstrafe. Sie sitzen derzeit in U-Haft.

Laut "Oberösterreichische Nachrichten" steht der Prozesstermin noch nicht fest. Grund: Die 14-tägige Frist für Einsprüche gegen die Anklageschrift läuft noch, wie die Staatsanwaltschaft Linz erklärt. Es gehe außerdem auch um schwere Körperverletzung und einen Verstoß gegen das Waffengesetz.

Mann geschlagen und getreten

Das 31-jährige Opfer soll massiv geschlagen und getreten worden sein sowie Serienrippenbrüche erlitten haben. Dem Mann wurde auch der Lauf einer illegalen Pistole in den Mund gesteckt.

Nach aktuellem Ermittlungsstand steckt hinter den Entführern ein mutmaßlicher Auftraggeber. Er ist flüchtig, wurde EU-weit zur Fahndung ausgeschrieben. Für diese Aktion soll er den Tätern viel Geld versprochen haben. Angeblich ist der Bruder des Opfers in der Türkei in der Goldbranche tätig und vermögend.

Dem Quartett wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, das Opfer bewusst und gewollt entführt zu haben.