Mittelfinger, Pfiffe, Buhrufe

"VdB, schmeiß ihn raus" – Anti-Kickl-Demo eskaliert

Herbert Kickl ist auf dem Weg ins Bundeskanzleramt. Während der FPÖ-Chef mit dem Präsidenten spricht, geht es bei Demos vor der Hofburg heiß her.

Von Nicolas Kubrak

06.01.2025, 12:15

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Die Stimmung bei der Anti-Kickl-Demo war äußerst aufgeheizt.

Helmut Graf

Nach dem turbulenten Wochenende, an dem die Ampel-Regierung geplatzt ist und Karl Nehammer seinen Rückzug erklärt hat, sind die Karten wieder neu gemischt. Wie aus dem Nichts hat FPÖ-Chef Herbert Kickl die besten Chancen aufs Kanzleramt – vor allem, nachdem ÖVP-Übegangs-Chef Christian Stocker angekündigt hatte, den Junior-Partner in einer blau-schwarzen Regierung zu machen.

Kickl bei VdB in der Hofburg

Am Montag ist der Obmann der Freiheitlichen zu Bundespräsident Alexander Van der Bellen in die Hofburg geladen. Das Staatsoberhaupt habe bei Gesprächen mit Top-Vertretern aus der ÖVP festgestellt, dass die Kickl-kritischen Stimmen deutlich leiser wurden, erklärte er am Sonntag. Die Situation im Land habe sich erneut verändert, aus dem Grund wolle er sich mit Kickl treffen, "um die neue Situation zu besprechen", so Van der Bellen.

Aufruhr bei Anti-Kickl-Demo

Noch am Sonntag kündigten zahlreiche Organisationen an, spontane Kundgebungen zu veranstalten. Die Jüdischen Hochschüler wollen "ein starkes Zeichen gegen die geplante Rechtsaußenregierung setzen" und Herbert Kickl als Bundeskanzler verhindern, so die Hochschüler in einem X-Posting.

Vor Ort waren u. a. auch die "Omas gegen Rechts", die auf Plakaten betonten, "Abstand gegen Rechts" halten zu wollen. "Wir begeben uns in eine Situation, die uns absolut nicht guttut", wurde von einer Person gegenüber Puls24 betont.

Aufgrund der geplanten Demonstration ist auch die Polizei verstärkt am Ballhausplatz vertreten und sorgt für Sicherheit. Eine Drohne soll sogar über die Hofburg kreisen.

"Schmeiß ihn raus"

Nachdem Herbert Kickl die Hofburg verlassen hatte, eskalierte die Stimmung. Die Demonstranten buhten und pfiffen den FPÖ-Chef lautstark aus, einige zeigten sogar den Mittelfinger. Begleitet wurde die Demo mit lauten "Van der Bellen, schmeiß ihn raus"-Rufen. Mehrere hundert Leute waren zu dem Zeitpunkt vor Ort.