7 Schwerpunkte, 300 Verhandler

Regierungs-Countdown – So wird Ampel-Pakt jetzt fixiert

Ab Donnerstag wird hart um die Dreier-Koalition gerungen."Heute" hat die Details: Wer worüber verhandelt, wo man sich trifft, wie der Zeitplan ist

Angela Sellner
Regierungs-Countdown – So wird Ampel-Pakt jetzt fixiert
ÖVP, SPÖ und Neos starten jetzt das inhaltliche Ringen um eine türlkis-rot-pinke Dreier-Koalition.
Helmut Graf, Picturedesk /Montage "Heute"

Ab sofort verhandeln ÖVP, SPÖ und Neos offiziell über eine Koalition – das hatten ÖVP-Chef Karl Nehammer, SPÖ-Obmann Andreas Babler und Neos-Vorsitzende Beate Meinl-Reisinger am Montag bekanntgegeben, "Heute" berichtete ausführlich.

Bis Mittwoch werden letzte organisatorische und personelle Details geklärt, am Donnerstag (21. November) geht es in die inhaltlichen Diskussionen.

Sieben Haupt- und 34 Untergruppen

In sieben thematischen Hauptgruppen („Clustern“) und 34 Untergruppen soll in den nächsten Wochen das Regierungsprogramm ausverhandelt werden.

Jede der drei Parteien hat für die Themen-Cluster einen bis zwei Verhandlungsleiter nominiert. Zum Bereich Migration etwa sind das für die ÖVP Christian Stocker, für die SPÖ Philipp Kucher, für die Neos Douglas Hoyos und Yannick Shetty.

Die Themen: Wirtschaft bis Bildung

Die sieben thematischen Hauptgruppen

  • Gruppe 1: Wirtschaft und Infrastruktur
    Leitung: Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), Michaela Schmid, (SPÖ) Sepp Schellhorn, Markus Hofer (beide Neos)
  • Gruppe 2: Inflationsbekämpfung und Wohnen
    Leitung: Claudia Plakolm (ÖVP), Julia Herr, (SPÖ) Sepp Schellhorn, Karin Doppelbauer (beide Neos)
  • Gruppe 3: Sicherheit, Migration & Integration
  • Leitung: Christian Stocker (ÖVP), Philip Kucher (SPÖ), Douglas Hoyos, Yannick Shetty (beide Neos)
  • Gruppe 4: Gesundheit, Pflege, Arbeit und Soziales
    Leitung: August Wöginger, (ÖVP) Josef Muchitsch (SPÖ), Johannes Gasser, Lukas Sustala (beide Neos)
  • Gruppe 5: Frauen, Staat, Gesellschaft, Internationales und EU
    Leitung: Karoline Edtstadler (ÖVP), Eva-Maria Holzleitner (SPÖ), Niki Scherak, Stephanie Krisper (beide Neos)
  • Gruppe 6: Regionen, Mobilität, Klima und Landwirtschaft
    Leitung: Georg Strasser (ÖVP), Sven Hergovich (SPÖ), Michael Bernhard, Karin Doppelbauer (beide Neos)
  • Gruppe 7: Bildung, Innovation und Zukunft
    Leitung: Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP), Elisabeth Mayr (SPÖ), Christoph Wiederkehr, Martina Künsberg Sarre (beide Neos)

Insgesamt 300 Leute

Insgesamt sind an den Regierungsverhandlungen laut "Heute"-Infos rund 300 Personen beteiligt, etwa 100 von jeder Partei. Manche sitzen auch in mehreren Gruppen. Für die ÖVP verhandeln in den Untergruppen zum Komplex "Sicherheit, Migration & Integration" etwa Innenminister Gerhard Karner und Integrationsministerin Susanne Raab mit. Letztere ist auch in Untergruppen zu den Themen Medien und Frauen involviert.

Hinzugezogen werden nach Bedarf auch parteifremde Experten. Und noch gar nicht mitgezählt sind bei den 300 zahlreiche Mitarbeiter, welche die einzelnen Punkte in schriftliche Form gießen.

Die Austro-Ampel beginnt mit Regierungsgesprächen

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    Am Montag beschlossen ÖVP, SPÖ und NEOS in die Regierungsverhandlungen überzugehen.
    Am Montag beschlossen ÖVP, SPÖ und NEOS in die Regierungsverhandlungen überzugehen.
    Helmut Graf

    Drei Verhandlungsebenen

    Organisiert sind die Verhandlungen in drei Ebenen: Die Untergruppen rapportieren Ergebnisse und Unstimmigkeiten an die Cluster-Leiter, diese wiederum berichten der sogenannten Steuerungsgruppe (=Parteichefs plus bekannte Sondierungsteams). Dort fallen die finalen Entscheidungen. Immer wieder mag es zwischendurch freilich auch zu Sechs-Augen-Gesprächen auf höchster Ebene der Parteichefs kommen.

    Wo verhandelt wird

    Stattfinden werden die Verhandlungen sowohl im Palais Epstein als auch im Parlament. Die Steuerungsgruppe unter Leitung der Parteichefs soll sich im Epstein treffen, die übrigen Gruppen tagen in Räumlichkeiten des Parlaments.

    Ob sich ÖVP, SPÖ und Neos tatsächlich auf die erste Dreierkoalition in Österreich nach 1945 einigen können, ist freilich nicht fix. Es sei noch ein "steiniger Weg", wird ÖVP-Chef Nehammer nicht müde zu betonen. Man werde die Verhandlungen "mit hohem Tempo und der nötigen Sorgfalt" führen.

    Wann die Ampel stehen soll

    Auf einen Termin, bis wann die Ampel-Regierung stehen könnte, wenn alles glatt geht, will sich keine der drei Hauptpersonen festlegen.

    Aber manches deutet auf einen Fahrplan ähnlich dem nach der letzten Nationalratswahl 2019 hin. Die fand damals auch am 29. September statt und danach dauerte es 100 Tage bis zur Angelobung von Türkis-Grün. Das wäre der 7. Jänner.

    Allerdings müssen sich diesmal drei Parteien mit teils sehr unterschiedlichen Vorstellungen zusammenraufen.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Ab Donnerstag beginnen die offiziellen Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos, um eine Dreier-Koalition zu bilden
      • In sieben thematischen Hauptgruppen und 34 Untergruppen werden rund 300 Verhandler in den nächsten Wochen das Regierungsprogramm ausarbeiten, wobei die finalen Entscheidungen von den Parteichefs und ihren Sondierungsteams getroffen werden
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