Bestbezahlter Automanager

Probleme bei Opel – jetzt geht auch Stellantis-Chef

Bei Stellantis geht es aktuell drunter und drüber. CEO Carlos Tavares verlässt das Unternehmen mit sofortiger Wirkung.

Maxim Zdziarski
Probleme bei Opel – jetzt geht auch Stellantis-Chef
Carlos Tavares nimmt bei Stellantis seinen Hut.
Stellantis

Früher wurde er gefeiert, jetzt ist er gefeuert: Die Rede ist von Stellantis-CEO Carlos Tavares. Der bestbezahlte Automanager nimmt mit sofortiger Wirkung seinen Hut und verlässt den Konzern. Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernimmt John Elkann die Führung. Als Grund für die Kündigung werden Meinungsverschiedenheiten genannt. Details bleiben, wie so oft, hinter verschlossenen Türen.

In der jüngsten Vergangenheit gingen die Absatzzahlen aber deutlich zurück. Auch die Aktien des Konzerns sackten ab und verloren seit Anfang des Jahres 45 Prozent ihres Wertes. In den USA standen die Autos des Stellantis-Konzerns reihenweise auf den Höfen der Händler herum.

In Nordamerika fielen die Verkäufe um 36 Prozent. Das Minus in Europa war mit 17 Prozent zwar geringer, aber nach wie vor ein herber Schlag in die Magengrube. Erst im vergangenen Jahr musste das ehemalige Opel-Werk in Wien-Aspern schließen. Der Schritt stand "im Zusammenhang mit dem gravierenden Wandel in der Automobilindustrie". Insgesamt 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren von der Schließung betroffen. Zu Stellantis gehören Marken wie Peugeot, Citroën, Fiat, Chrysler, Jeep und Alfa Romeo.

Tavares kassiert 36,5 Millionen Euro

Laut einer Reuters-Quelle, habe sich die Meinung im Konzern verfestigt, dass Tavares auf kurzfristige Lösungen setze und zu schnell handle. Man hatte den Eindruck, er wolle seinen Ruf und nicht Stellantis retten. Zudem habe er aus Eigeninteresse für bessere Zahlen gesorgt - allein im letztes Jahr habe er 36,5 Millionen Euro bekommen und war somit der bestbezahlte Manager im europäischen Automobilsektor.

Das größte Problem mit den sinkenden Verkaufszahlen soll die Preisgestaltung der Fahrzeuge gewesen sein, die vor allem die Volumenmodelle betroffen hat. Kurz gesagt: Die Billig-Modelle sind verschwunden und damit auch die Kunden. Die Preise stiegen also und die Kunden waren nicht mehr bereit, für ein vergleichbares Produkt, mehr zu bezahlen. Somit wanderten sie zur günstigeren Konkurrenz, wie beispielsweise Renault, Suzuki oder Mitsubishi.

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Auf den Punkt gebracht

  • Bei Stellantis herrscht derzeit Chaos, da CEO Carlos Tavares das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlässt.
  • Die Absatzzahlen sind stark zurückgegangen, und die Aktien des Konzerns haben seit Jahresbeginn 45 Prozent ihres Wertes verloren, was auf Meinungsverschiedenheiten und eine unvorteilhafte Preisgestaltung der Fahrzeuge zurückgeführt wird.
zdz
Akt.
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