Andrea Kdolsky
Neue Regierung – Ex-ÖVP-Ministerin verhandelt für Neos
Promi-Personalie bei den Dreier-Koalitionsgesprächen: Die ehemalige ÖVP-Ministerin Andrea Kdolsky verhandelt für die Neos das Thema Gesundheit.
Die Pinken lassen zum Start der Koalitionsverhandlungen mit ÖVP und SPÖ mit einer prominenten Personalie aufhorchen. Und zwar ist die ehemalige ÖVP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky beim Thema Gesundheit im Verhandlungsteam der Neos.
Die renommierte Medizinerin und heutige Krankenhausmanagerin Kdolsky war nicht ganz zwei Jahre – von Jänner 2007 bis Dezember 2008 – ÖVP-Ministerin für Gesundheit und Familie. Durch ihre unkonventionelle, direkte Art erlangte sie schnell große Bekanntheit. Sie verstand es, mit Aussagen und Aktionen zu provozieren. Kritik erntete sie etwa fürs Verteilen von Kondomen an Schulen im Rahmen einer "Safer Sex"-Kampagne.
Der Volkspartei kehrte sie im März 2023 den Rücken – sie trat aus der ÖVP aus, nachdem die Schwarzen in Niederösterreich eine Koalition mit der FPÖ eingegangen waren.
Kdolsky verhandelt für Neos Gesundheitsbereich
Der Bereich "Gesundheit, Pflege, Arbeit und Soziales" ist eines der sieben thematischen "Cluster", anhand derer ÖVP, SPÖ und Neos die Schwerpunkte einer möglichen gemeinsamen Regierung verhandeln. Für die Neos leiten diese Gruppe Johannes Gasser und Lukas Sustala, auf ÖVP-Seite ist es Klubobmann August Wöginger, für die SPÖ Gewerkschafter Josef Muchitsch.
„Es versickern Milliarden in Verwaltung und Föderalismus, anstatt jedem Patienten die bestmögliche Versorgung zu ermöglichen“
Zu den Clustern gibt es jeweils einige Untergruppen – hier wird sich Kdolsky einbringen. Sie verhandelt für die Neos in der Untergruppe Gesundheit, bestätigen die Pinken gegenüber "Heute".
Bereits in pinker Reformgruppe
Die 62-Jährige arbeitete als Expertin für Gesundheits- und Pflegethemen bereits mit den Neos zusammen. So war/ist sie beispielsweise in einer der von Parteichefin Beate Meinl-Reisinger installierten Reformgruppen, konkret jener unter dem Titel "Entlastung".
"Nicht vom Patienten her gedacht"
"Im Gesundheitswesen wird heute nicht vom Patienten her gedacht, sondern von der Frage weg, welche Systeme und Verwaltungsebenen wir haben und wie diese erhalten werden können", formuliert es Kdolsky. Und weiter: "So versickern Milliarden in Verwaltung und Föderalismus, anstatt jedem Patienten die bestmögliche Versorgung zu ermöglichen, die er oder sie braucht. Andere Länder, vor allem skandinavische Länder schaffen das – warum also nicht auch wir?", so Kdolsky in einem Beitrag zur Neos-Reformgruppe "Entlastung".
Die Austro-Ampel beginnt mit Regierungsgesprächen
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Auf den Punkt gebracht
- Die ehemalige ÖVP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky verhandelt für die Neos das Thema Gesundheit in den Dreier-Koalitionsgesprächen mit ÖVP und SPÖ.
- Kdolsky, die für ihre unkonventionelle und provokative Art bekannt ist, war bereits in einer Reformgruppe der Neos aktiv und kritisiert das derzeitige Gesundheitssystem scharf.