Am 5. Jänner 2025 wurde Christian Stocker nach dem Rücktritt von Karl Nehammer zum geschäftsführenden Bundesparteiobmann der ÖVP ernannt. Damals wurde der bisherige Generalsekretär mit der Aufgabe betraut, mit der Kickl-FPÖ über eine Regierung zu verhandeln.
Es kam aber alles ganz anders: Nach dem Scheitern von Blau-Schwarz einigten sich ÖVP, SPÖ und NEOS auf eine Koalition, die am 3. März von Alexander Van der Bellen angelobt wurde. Stocker ist seitdem Regierungschef und Bundeskanzler – jetzt muss er sich aber noch einer Wahl stellen.
Am Samstag, dem 29. März findet der 41. ordentliche ÖVP-Bundesparteitag statt, an dem sich der Bundeskanzler der Wahl zum Bundesparteiobmann stellt. Als Veranstaltungsort wurde die Arena Nova in Wiener Neustadt, der Heimatstadt Stockers, gewählt.
Da die ÖVP am 17. April ihren 80. Geburtstag feiert, wird der gesamte Parteitag im Zeichen von "80 Jahre Volkspartei" stehen. Rund 1.500 bis 1.600 Gäste werden erwartet, ein Drittel der Teilnehmer werden wahlberechtigte Delegierte sein. Etwa 50 Prozent der Delegierten werden Frauen sein. Auch bei der Stellvertreter-Wahl ist die Frauenquote hoch: Neben Landhauptmann und Bundesobmann-Stellvertreter Thomas Stelzer stellen sich die künftige Landeshauptfrau von Salzburg Karoline Edtstadler, EU-Parlamentarierin Sophia Kircher und VP-Klubobfrau im Vorarlberger Landtag Veronika Marte zur Wahl.
Beim Parteitag am Samstag werden prominente Gäste erwartet: Die Ex-VP-Bundeskanzler Karl Nehammer, Alexander Schallenberg, Sebastian Kurz und Wolfgang Schüssel sind in Wiener Neustadt dabei, ebenso die Vizekanzler außer Dienst Michael Spindelegger, Josef Pröll und Wilhelm Molterer.
Laut ÖVP-Infos wird der gesamte Parteitag – mit Ausnahme der Wahlzettel – papierlos abgehalten. Die Delegiertenmappe, die Geschäftsordnung und das Statut sind für die Teilnehmer digital verfügbar.
Der Bundesparteiobmann, seine Stellvertreter und der Bundesfinanzreferent werden geheim per Wahlzettel gewählt. Per Handzeichen werden folgende Gremien gewählt: Der Bundeskontrollausschuss, das Bundesparteigericht und der Bundesfinanzprüfer. Ebenfalls per Handzeichen werden Kommissionen gewählt, konkret die Wahlkommission, die Antragskommission und die Mandatsprüfungskommission.