Vor allem Frauen betroffen

Nur wenige arbeiten – Plakolm enthüllt neue Asyl-Studie

Personen, die mittels Familiennachzug nach Österreich kommen, integrieren sich deutlich schlechter. Eine Verbesserung ist nicht in Sicht.
Lukas Leitner
23.03.2025, 06:00

Die neue Bundesregierung will bei Migration und Asyl ordentlich nachschärfen. Immerhin sind die Aufnahmekapazitäten Österreichs begrenzt. In zahlreichen Bereichen, von Bildung über Gesundheit bis hin zum Sozialbereich, aber auch bei der Integration in den Arbeitsmarkt sei die Überlastung deutlich spürbar.

"Große Herausforderungen"

"Wir sehen, dass der bisherige Familiennachzug große gesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Mit dem Stopp des Familiennachzugs schützen wir unsere Systeme vor weiterer Überlastung", betonte Bundeskanzler Christian Stocker. Einen entsprechenden Beschluss hat die neue Bundesregierung schon im Ministerrat gefasst.

Wie drastisch die aktuelle Lage dabei ist, zeigt nun eine Studie des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Denn Personen, die mittels Familiennachzug nach Österreich kommen, integrieren sich demnach sowohl sozial als auch am Arbeitsmarkt wesentlich schlechter.

Viele junge Menschen nicht erwerbstätig

So sind etwa nur 41 Prozent der nachgezogenen jungen Männern erwerbstätig und damit auch im Arbeitsmarkt integriert. Kommen diese nicht mittels Familiennachzug nach Österreich, sondern sind sogenannte "Originärantragsteller", steigt der Wert immerhin auf 57 Prozent.

Bei syrischen jungen Männern ist der Unterschied dabei noch deutlicher. Nur 34 Prozent der nachgezogenen Personen arbeiten – bei originär Antragstellenden sind es hingegen 48 Prozent.

Drastische Situation bei Frauen

Bei Frauen ist die Situation sogar noch brisanter – 9 von 10 Frauen, die nachziehen, sind in den ersten drei Jahren nicht erwerbstätig und nur jede fünfte nachgezogene Frau ist überhaupt erwerbstätig.

Darüber hinaus verfügen nur rund ein Drittel der Nachgezogenen nach drei Jahren über gute Deutschkenntnisse. Ungefähr 20 Prozent haben keinen Deutschkurs absolviert. Das bedeute damit auch, dass nachgezogene Frauen 73 Prozent seltener an einem Deutschkurs teilnehmen, als ihre Vergleichsgruppe.

"Es wird nicht besser"

"Die Studie belegt: Es wird nicht besser. Wir haben zum einen die Grenze der Systeme erreicht und zum anderen sinkt die Wahrscheinlichkeit für Integration mit jedem Nachzug massiv. Wir müssen schauen, dass wir die Menschen, die bereits in Österreich sind, mit Nachdruck zur Integration bringen. Allein das ist eine Herkulesaufgabe. Noch mehr zu Integrierende bedeutet ein reiner Zuzug in Parallelgesellschaften, eine soziale Integration ist nicht mehr sinnvoll möglich. Deshalb ist das Aussetzen des Familiennachzugs eine enorm wichtige Maßnahme", fasste Integrationsministerin Claudia Plakolm die Ergebnisse der Studie zusammen.

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