"Mir wurden Sendungsausschnitte aus dem Programm von ATV zugetragen, die sexualisierte Übergriffe verherrlichen. Dieses offene Zurschaustellen von sexueller Ausbeutung von Frauen hat weder medial im TV noch sonst irgendwo in unserer Gesellschaft etwas zu suchen", richtete SPÖ-Vizekanzler Andreas Babler am Samstag dem Sender ATV scharfe Kritik über die Plattform X aus.
Weiter hieß es: "Diese Form von Fernsehen will ich persönlich und als Medienminister nicht einfach zur Kenntnis nehmen. Ich werde an die Geschäftsführung von ATV herantreten und die Inhalte dieser Sendung thematisieren." Die Worte überraschen viele Nutzer, während einige loben, dass das Thema angesprochen werde, sehen andere eine Einmischung in die Programm-Auswahl eines Privatsenders.
Pikant: Ebenfalls am Samstag hatte Babler noch im "Krone"-Interview erklärt: "Es ist nicht die Aufgabe des Kulturministers zu bestimmten, was gesagt werden darf und was nicht." Um welche Sendung es dem Vizekanzler genau ging, blieb indes offen, es dürfte sich aber um "Das Geschäft mit der Liebe" handeln. "Die ATV-Reihe begleitet Singles auf der Suche nach dem Partner fürs Leben", heißt es vom Sender, ausgestrahlt wird immer mittwochs um 20.15 Uhr.
Die Serie ist aber auch bekannt für derbe Sprüche und Alkoholexzesse, Partnerinnen werden von den österreichischen Darstellern vorwiegend in Asien und Osteuropa gesucht. Bei ATV gab man sich indes gelassen: "Wir wollen uns auf keine Social-Media-Kommunikation einlassen und bitten um Verständnis, dass wir das direkte Gespräch mit Herrn Babler suchen werden", hieß es noch am Samstag in einer Stellungnahme gegenüber dem "Standard".