Einzigartige Chance

Komet rast auf Erde zu – auch mit bloßem Auge sichtbar

Highlight für Astronomen: In diesen Tagen zieht ein Komet am Firmament seine Bahn. Bei klarem Himmel könnte er mit bloßem Auge sichtbar sein.

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    Diese Grafik zeigt, wo der Komet Tsuchinshan-Atlas seine Bahn zieht.
    Diese Grafik zeigt, wo der Komet Tsuchinshan-Atlas seine Bahn zieht.
    Sky & Telescope

    Der aus gefrorenem Gas, Eis und Staub bestehende kosmische Besucher stammt aus den äußersten Weiten unseres Sonnensystems und wird auch hierzulande bald mit bloßem Auge gut beobachtbar sein.

    Der Komet Tsuchinshan-Atlas – auch C/2023 A3 genannt – nähert sich zurzeit der Erde. Noch sei seine Beobachtung eher etwas für versierte Hobby-Astronomen, betont Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas könnte sogar so hell wie Sirius werden, der hellste Stern am Firmament.

    Ab heute (11. Oktober) sollte der Komet mit bloßem Auge gut erkennbar sein. Voraussetzung ist freie Sicht nach Westen und ein möglichst dunkler Standort.

    Weil der Komet gerade die Sonne passiert habe und daher viel Material verdampfe, könnte sein Schweif besonders ausgeprägt sein, erläutert Liefke. Zu sehen sollte er in west-südwestlicher Richtung links von der vorherigen Position der untergegangenen Sonne sein.

    "Nur" 71 Millionen Kilometer entfernt

    Am besten dürfte der Anblick im Zeitraum vom morgen, Samstag bis Montag (12. bis 14. Oktober) sein. Am 13. erreicht die Bahn des Kometen ihren erdnächsten Punkt mit etwa 71 Millionen Kilometern Abstand – das entspricht knapp der halben Entfernung der Erde zur Sonne.

    Bei der Annäherung zur Sonne verdampft das Eis, das den Kometen umgibt und Staub sowie Gestein zusammenhält. So entsteht eine Hülle aus Wasserdampf und Staub um den Kometen. Wird diese Wolke vom Sonnenlicht getroffen, erscheint sie als leuchtender Streifen – der typische Schweif des Kometen.

    Ab November lasse sich der Besucher dann vermutlich nicht mehr mit bloßem Auge erkennen. Wie gut die Beobachtbarkeit tatsächlich sein wird, lässt sich allerdings nicht sicher voraussagen: Ein beliebter Satz über Kometen lautet: "Kometen sind wie Katzen, sie haben einen Schweif und machen, was sie wollen."

    "Kein Comeback in absehbarer Zeit"

    Der Komet wurde nach seinen Entdeckern, der Sternwarte am purpurnen Berg Tsuchinshan in China und dem ATLAS-Teleskop in Südafrika, benannt. "In absehbarer Zeit wird Tsuchinshan-Atlas wohl nicht wiederkehren", sagt Liefke.

    Der Besucher stammt demnach aus der Oortschen Wolke, einer kugelförmigen Ansammlung von Objekten am äußersten Rand des Sonnensystems. Er hat eine Reise von mehreren Millionen Jahren hinter sich. Eine vergleichbare Helligkeit wie Tsuchinshan-Atlas hatte zuletzt im Sommer 2020 der Komet Neowise (C/2020 F3). Nach dem 21. Oktober wird er nach und nach weniger gut sichtbar sein und entschwindet in den unendlichen Weiten des Weltalls – für immer.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der Komet Tsuchinshan-Atlas (C/2023 A3) wird in den kommenden Tagen am Nachthimmel sichtbar und könnte bei klarem Himmel mit bloßem Auge beobachtet werden
    • Der Komet, der aus den äußersten Weiten unseres Sonnensystems stammt, erreicht am 13
    • Oktober seinen erdnächsten Punkt und wird danach allmählich weniger sichtbar, bevor er im November endgültig verschwindet
    red, dob
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